Temperatursurfen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 5: Zeile 5:
  
 
== Praxis ==
 
== Praxis ==
Das Wasser kann also zu heiß oder auch zu kalt für die Kaffeezubreitung sein und die Temperatur ist bei jedem Kaffeebezug unterschiedlich, die Kaffeequalität ist nicht reproduzierbar. Da man bei den meisten Espressomaschinen die Kesseltemperatur nicht von außen erkennen kann, kann man sich, um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erzielen, durch das sogenannte Temperatursurfen behelfen. Der Begriff stammt aus englischsprachigen Internetforen und spielt auf den wellenförmigen Verlauf einer Termperaturkurve an. Indem man den Verlauf der Kesseltemperatur kennenlernt, kann man eine reproduzierbare Brühtemperatur erreichen, indem man jeden den Bezug nach dem Abwarten der immer gleichen Zeitspanne nach dem Abschalten der Heizung startet. Die Länge der Wartezeit beeinflusst die Temperatur des Brühwassers. Je länger man nach dem Abschalten der Heizung wartet, desto stärker ist das Brühwasser abgekühlt.
+
Das Wasser kann also zu heiß oder auch zu kalt für die Kaffeezubreitung sein und die Temperatur ist bei jedem Kaffeebezug unterschiedlich, die Kaffeequalität ist nicht reproduzierbar. Da man bei den meisten Espressomaschinen die Kesseltemperatur nicht von außen erkennen kann, kann man sich, um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erzielen, durch das sogenannte Temperatursurfen behelfen. Der Begriff stammt aus englischsprachigen Internetforen und spielt auf den wellenförmigen Verlauf einer Termperaturkurve an. Man kann eine reproduzierbare Brühtemperatur erreichen, indem nach dem Abschalten der Heizung immer gleichen Zeitspanne wartet, bevor man den Bezug startet. Die Länge der Wartezeit beeinflusst die Temperatur des Brühwassers. Je länger man nach dem Abschalten der Heizung wartet, desto stärker ist das Brühwasser abgekühlt.
 +
 
 +
== Beispiele ==
 +
Bei einer Espressomaschine, die eher zu kalt brüht, startet man den Bezug möglichst kurz nach dem erlöschen der Heizungslampe. Maschinen, die zum überhitzen neigen, benötigen hingegen eine Wartezeit von mehreren Minuten.
  
 
Im Prinzip schwankt die Kesseltemperatur zwar bei allen Einkreisern (ohne PID), aber die Schwankungsbreite der Temperatur ist je nach Maschine unterschiedlich, so dass nicht bei allen Maschinen Temperatursurfen nötig ist. Häufig wird die [[Rancilio Miss Silvia]] als beispiel genannt für eine Espressomaschine, bei der Temperatursurfen erforderlich ist.
 
Im Prinzip schwankt die Kesseltemperatur zwar bei allen Einkreisern (ohne PID), aber die Schwankungsbreite der Temperatur ist je nach Maschine unterschiedlich, so dass nicht bei allen Maschinen Temperatursurfen nötig ist. Häufig wird die [[Rancilio Miss Silvia]] als beispiel genannt für eine Espressomaschine, bei der Temperatursurfen erforderlich ist.
 +
 +
Eine schwankende Kesseltemperatur wird zwar meist als nicht erstrebenswert angesehen, aber sie ermöglicht auch eine Anpassung der Brühtemperatur an den jeweils verwrndeten Kaffeeröstung, was bei einer völlig temperaturstabilen Maschine nur durch verstellen oder austauschen der Thermostate möglich ist.
  
 
{{KatSort|cat=Grundlagen|Einkreismaschinen}}
 
{{KatSort|cat=Grundlagen|Einkreismaschinen}}

Version vom 2. August 2009, 17:14 Uhr

Temperatursurfen nennt man eine Methode, um die Brühtemperatur bei Einkreismaschinen zu beeinflussen.

Hintergrund

Meist wird bei Einkreisern die Brühwassertemperatur von Bimetall-Thermoschaltern geregelt, die die Heizung beim Erreichen einer Soll-Temperatur abschalten, bzw. beim Unterschreiten aktivieren. Dieses System reagiert wegen der Toleranzen der Thermoschalter (Hysterese) mit Verzögerung auf Temperaturänderungen und die Heizung heizt nach dem Unterbrechen der Stromversorgung noch eine Zeit lang nach, so dass die Solltemperatur beim Aufheizen und Abkühlen über- bzw. unterschritten wird. Daraus ergibt sich eine Spanne von möglichen Temperaturen, die das Boilerwasser haben kann, die leicht 10 Grad oder auch mehr betragen kann. Zeichnet man den Verlauf der Wassertemperatur über die Zeit auf, ergibt sich eine wellenförmige Temperaturkurve.

Praxis

Das Wasser kann also zu heiß oder auch zu kalt für die Kaffeezubreitung sein und die Temperatur ist bei jedem Kaffeebezug unterschiedlich, die Kaffeequalität ist nicht reproduzierbar. Da man bei den meisten Espressomaschinen die Kesseltemperatur nicht von außen erkennen kann, kann man sich, um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erzielen, durch das sogenannte Temperatursurfen behelfen. Der Begriff stammt aus englischsprachigen Internetforen und spielt auf den wellenförmigen Verlauf einer Termperaturkurve an. Man kann eine reproduzierbare Brühtemperatur erreichen, indem nach dem Abschalten der Heizung immer gleichen Zeitspanne wartet, bevor man den Bezug startet. Die Länge der Wartezeit beeinflusst die Temperatur des Brühwassers. Je länger man nach dem Abschalten der Heizung wartet, desto stärker ist das Brühwasser abgekühlt.

Beispiele

Bei einer Espressomaschine, die eher zu kalt brüht, startet man den Bezug möglichst kurz nach dem erlöschen der Heizungslampe. Maschinen, die zum überhitzen neigen, benötigen hingegen eine Wartezeit von mehreren Minuten.

Im Prinzip schwankt die Kesseltemperatur zwar bei allen Einkreisern (ohne PID), aber die Schwankungsbreite der Temperatur ist je nach Maschine unterschiedlich, so dass nicht bei allen Maschinen Temperatursurfen nötig ist. Häufig wird die Rancilio Miss Silvia als beispiel genannt für eine Espressomaschine, bei der Temperatursurfen erforderlich ist.

Eine schwankende Kesseltemperatur wird zwar meist als nicht erstrebenswert angesehen, aber sie ermöglicht auch eine Anpassung der Brühtemperatur an den jeweils verwrndeten Kaffeeröstung, was bei einer völlig temperaturstabilen Maschine nur durch verstellen oder austauschen der Thermostate möglich ist.