Clever Coffee Dripper: Unterschied zwischen den Versionen
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* Durch diese mechanische Manipulation ist die Kontaktzeit von Wasser und Kaffeepulver, die ja von zentraler Bedeutung für den Geschmack bei der Zubereitung von Filterkaffee ist (siehe [[Porzellanfilter#Kontaktzeit]]), nicht mehr vom Mahlgut, von dessen Menge und Größe oder dem Papierfilter abhängig. Es kann beispielsweise sehr grobes Mahlgut mit einer langen Kontaktzeit kombiniert werden, wodurch weitere Geschmacksfelder einer Röstung erschlossen werden können. | * Durch diese mechanische Manipulation ist die Kontaktzeit von Wasser und Kaffeepulver, die ja von zentraler Bedeutung für den Geschmack bei der Zubereitung von Filterkaffee ist (siehe [[Porzellanfilter#Kontaktzeit]]), nicht mehr vom Mahlgut, von dessen Menge und Größe oder dem Papierfilter abhängig. Es kann beispielsweise sehr grobes Mahlgut mit einer langen Kontaktzeit kombiniert werden, wodurch weitere Geschmacksfelder einer Röstung erschlossen werden können. | ||
+ | * Kann zur Zubereitung einer größeren Menge wie ein normaler Handfilter verwendet werden (funktioniert bis knapp über 60 g Kaffeemehl bzw. 1 l Kaffee noch gut, danach wird der #4 Filter zu klein) | ||
===Nachteile=== | ===Nachteile=== | ||
− | * Begrenztes Volumen | + | * Begrenztes Volumen beim Full Immersion Verfahren (Filter Größe 4, ca. 400 ml) |
− | * Gefertigt aus Kunststoff | + | * Gefertigt aus Kunststoff, bekommt nach einiger Zeit Haarrisse |
+ | * Ventil nicht 100% verlässlich (immer eine Unterlage verwenden, vorallem bei zunehmender Lebensdauer) | ||
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+ | V1: Die Abbildungen unten zeigen die V1 (produziert bis ca. Anfang/Mitte 2013). Hierbei ist das Ventil (ein Gummipfropen am unteren Teil, der durch eine Gummidichtring am oberen Teil gesteckt ist) nicht ohne weiteres demontierbar. Dies erschwert die Reinigung in der Spülmaschine. | ||
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+ | Spätestens seit 2013 wird die V2 vertrieben, die äußerlich am "einteiligen" Handgriff zu erkennen ist. Die V2 wird auch in zwei verschiedenen Größen angeboten (Large entspricht der V1 mit Größe 4 Filterpapier, Small verwendet Größe 2 Filter und ist in Deutschland oft nicht erhältlich). Es wurde scheinbar ein anderer Kunststoff verwendet, der bruchfester ist. Auch wurde die Ventilkonstruktion verbessert, sodass die zwei Teile einfach demontierbar sind. Ob sich die Zuverlässigkeit der Dichtung verbessert hat, ist bisher nicht bekannt. | ||
== Bilder des Clever Coffee Drippers == | == Bilder des Clever Coffee Drippers == |
Version vom 10. Januar 2016, 12:17 Uhr
Eine Sonderstellung innerhalb der Gruppe der Aufsatzfilter hat der Clever Coffee Dripper inne, da er ein Ventil im Boden besitzt. Durch diese kann die Kontaktzeit von Kaffeepulver und Wasser unabhängig von Kaffeemenge und -Mahlgrad variiert werden ("Full Immersion").
Funktionsprinzip
Aufbau und Funktion des Clever Dripper sind grundsätzlich gleich, wie bei Aufsatzfiltern. Der Unterschied liegt in der manuellen Durchflusskontrolle, die durch ein Ventil am Boden des Filters erreicht wird. Dieses ist grundsätzlich geschlossen und lässt somit kein Wasser beziehungsweise Kaffee aus dem Filter austreten. Erst nachdem der Filter auf ein passendes Gefäß gestellt wurde, öffent sich dieses und lässt den Kaffee aus dem Filter fließen.
Zubereitung
Im Prinzip läuft die Zubereitung ähnlich der des Aufsatzfilter#Zubereitungs. Da der Clever Coffee Dripper aus Kunststoff ist und - im Gegensatz zu Porzellan - nicht vorgewärmt werden muss, kann der Papierfilter (Große #4) mit kaltem Wasser ausgespült werden. Der Mahlgrad kann sehr individuell gewählt werden, als Startpunkt empfiehlt sich ein normaler Filtermahlgrad. Es wird allgemein empfohlen, auch hier das Kaffeemehl bloomen|Blooming zu lassen. Da das Wasser nicht abfließt, muss man hier etwas vorsichtiger sein. Nach dem Blooming wird das Wasser schnell bis zum Maximum (ca. 1-2 mm unter den Papierfilterrand) eingegossen und der Deckel aufgesetzt.
Die optimale Ziehzeit liegt analog zur French Press bei ca. 2-4 Minuten und ist vom Mahlgrad abhängig (je feiner, desto kürzer). Nach der Ziehzeit wird der Clever Dripper auf eine Kanne gestellt, damit der fertige Kaffee abfließt.
Wie bei allen Full Immersion Brühverfahren empfiehlt es sich, nach der Hälfte der Ziehzeit einmal umzurühren, um das aufschwimmende Kaffeemehl wieder in vollen Kontakt zu bringen.
Kritik
Vorteile
- Durch diese mechanische Manipulation ist die Kontaktzeit von Wasser und Kaffeepulver, die ja von zentraler Bedeutung für den Geschmack bei der Zubereitung von Filterkaffee ist (siehe Porzellanfilter#Kontaktzeit), nicht mehr vom Mahlgut, von dessen Menge und Größe oder dem Papierfilter abhängig. Es kann beispielsweise sehr grobes Mahlgut mit einer langen Kontaktzeit kombiniert werden, wodurch weitere Geschmacksfelder einer Röstung erschlossen werden können.
- Kann zur Zubereitung einer größeren Menge wie ein normaler Handfilter verwendet werden (funktioniert bis knapp über 60 g Kaffeemehl bzw. 1 l Kaffee noch gut, danach wird der #4 Filter zu klein)
Nachteile
- Begrenztes Volumen beim Full Immersion Verfahren (Filter Größe 4, ca. 400 ml)
- Gefertigt aus Kunststoff, bekommt nach einiger Zeit Haarrisse
- Ventil nicht 100% verlässlich (immer eine Unterlage verwenden, vorallem bei zunehmender Lebensdauer)
Versionen
V1: Die Abbildungen unten zeigen die V1 (produziert bis ca. Anfang/Mitte 2013). Hierbei ist das Ventil (ein Gummipfropen am unteren Teil, der durch eine Gummidichtring am oberen Teil gesteckt ist) nicht ohne weiteres demontierbar. Dies erschwert die Reinigung in der Spülmaschine.
Spätestens seit 2013 wird die V2 vertrieben, die äußerlich am "einteiligen" Handgriff zu erkennen ist. Die V2 wird auch in zwei verschiedenen Größen angeboten (Large entspricht der V1 mit Größe 4 Filterpapier, Small verwendet Größe 2 Filter und ist in Deutschland oft nicht erhältlich). Es wurde scheinbar ein anderer Kunststoff verwendet, der bruchfester ist. Auch wurde die Ventilkonstruktion verbessert, sodass die zwei Teile einfach demontierbar sind. Ob sich die Zuverlässigkeit der Dichtung verbessert hat, ist bisher nicht bekannt.