Aluboiler entkalken: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Januar 2008, 17:22 Uhr

Grundsätzliches

Geräte mit Aluminium-kessel lassen sich nicht ohne weiteres mit Hausmitteln entkalken. Dadurch dass Aluminium aufgrund seiner chemischen Eigenschaften nicht so säureresistent wie das wesentlich edlere Kupfer ist, sollten auf keinen Fall alte Hausmittel wie Zitronensäure, Essig oder gar Essigessenz zum entkalken verwendet werden. Auch viele im Handel erhältliche Spezialentkalker basieren meist auf Zitronen- oder anderen ungeeigneten Säuren. Inzwischen gibt es glücklicherweise eine Reihe Entkalker, bei denen zumindest nicht explizit von der Verwendung mit Aluminiumteilen abgeraten wird, teilweise sogar speziell für diesen Fall hergestellte Entkalker. Oft wird auch Weinsteinsäure empfohlen, die sich aber je nach Region mehr oder weniger schwer beschaffen lässt.

Grundsätzlich ist das Aluminium in den Kesseln durch eine dünne Oxidschicht vor der Säure geschützt, die teilweise schon beim Herstellungsprozess aufgebracht wurde oder sich spätestens bei Benutzung der Maschine auf natürlichem Wege bildet. Allerdings kann diese auch von den Säuren aufgelöst werden.


Idealerweise sollte eine Maschine mit Boiler und starker Verkalkung komplett demontiert und in Einzelteilen gereinigt werden. Da dies je nach Maschine und handwerklicher Begabung eine mehr oder weniger zeitraubende Angelegenheit oder gar Unmöglichkeit werden kann, hier einmal der einfache Weg anhand einer La Cimbali Domus erklärt.


Entkalken

Vorbereitung

Bei dem Entkalker hab ich mich für "Durgol Express" entschieden. Bei diesem gibt es 2 Ausführungen, einmal als "Durgol Express" in einer 500ml-Flasche für ca. 9 Euro und einmal die "Durgol Express Spezial" 2x150ml für ca. 10 Euro. Die Spezialversion wird Speziell für Siebträgermaschinen empfohlen, scheint aber die gleiche chemische Zusammensetzung zu haben.

Vor Beginn der Prozedur einmal die Aufheizeit der Maschine stoppen. Währenddessen die eigentliche Aufheizeit in der Bedienungsanleitung nachschlagen.

Da eine chemische Reaktion mit zunehmender Temperatur immer schneller abläuft, und wir nur den Kalk und nicht den Kessel aus unserer Maschine spülen wollen, sollte entweder der Stecker für die Heizung am Kessel abgezogen werden (Achtung, Stecker unbedingt ausreichend isolieren!), oder die Maschine im kalten Zustand direkt nach dem Anschalten entkalkt werden.

Entkalken

Bei ausgeschalteter Kesselheizung ca. 150ml Entkalker mit 150ml warmen wasser in den Tank geben ( evt. im Tank eingesetzte Entkalkerpatrone vorher unbedingt entfernen!) und direkt Abwechselnd durch Heisswasser und Siebträgerauslauf laufen lassen, bis der Tank leer ist. Sollte man sich das Abziehen der Stecker für die Kesselheizung nicht zutrauen, einfach das Gemisch mit kaltem Wasser ansetzten und zügig durch die kalte! Maschine spülen. Danach Maschine ausschalten, um ein Aufheizen des Kessel zu verhindern. Den Vorgang mit neuem Gemisch wiederholen, jedoch bei Wechseln zwischen Heisswasserauslauf und und Siebträgerauslauf jeweils 10 sekunden Pause machen.(evt. Maschine in der Pause ausschalten) Danach 2-3 volle Tanks frisches Wasser durchlaufen lassen, Wasser in einem Glas auf Sauberkeit kontrollieren, Geruchs- und Geschmackstest machen und evt. nochmal nachspülen. Die Maschine sollte jetzt in der vom Hersteller angegebenen Zeit wieder aufheizen. Ansonsten die Prozedur wiederholen.

Wichtige Hinweise

Wichtig ist, dass das Entkalken schnell abläuft, die Temperatur im Kessel dabei nicht zu hoch wird und der Entkalker nicht zu lange im Kessel steht. Lieber etwas mehr Entkalker nehmen und öfter spülen, als den Enkalker lange im Kessel stehen zu lassen. Sollte ein "gesättigtes" Entkalkungsgemisch zu lange im Kessel verbleiben, können sich kleine Calciumcitrat-kristalle bilden, die sich in Kessel und Magnetventilen ablagern und so zu undichtigkeiten führen. Diese sieht man bei Auspülen des Kessel als feine Kristalle auf dem Boden des "Probierglases". In dem Fall hilft dann im Zweifel nur noch die komplette Demontage. Also lieber etwas grosszügiger mit dem Entkalker sein und den Vorgang öfter wiederholen. Auch nicht, wie oft auf den Entkalkerverpackungen beschrieben, die ausgespülte Lösung ein weiteres mal in den Tank kippen und nochmal verwenden. Gerade bei stark verkalkten Maschinen ist diese oft schon übersättigt und würde nur zur Bildung von Calciumcitrat-kristallen führen.

Viel Erfolg beim Entkalken und viel Spass mit dem ersten Espresso danch. Ihr werdet es schmecken!