Mahlwerk: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Mahlwerk''' ist das eigentlich wichtigste Bauteil einer [[Kaffeemühle|Kaffeemühle]]. Grundsätzliche Funktionsweise ist, dass eine der beiden Mahlscheiben feststeht und die andere von einem Elektormotor angetrieben wird. Zwischen diesen Scheiben wird die Kaffeebohne in immer kleinere Teile gebrochen, also gemahlen. Über eine mechanische Vorrichtung (meist ein Gewinde) kann der Abstand der beiden Scheiben verändert werden, was den Mahlgrad bestimmt. Die Kaffeebohne wandert während des Mahlens über die Mahlscheiben von innen nach aussen, wobei sie immer stärker zerkleinert wird. Je nachdem, ob die Mahlscheiben flach oder kegelförmig sind, spricht man von einem Scheibenmahlwerk oder einem Kegelmahlwerk.
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Das Mahlwerk ist das eigentlich wichtigste Bauteil einer [[Kaffeemühle|Kaffeemühle]]. Zu unterscheiden sind nach der Bauart:
  
Bei einem '''Scheibenmahlwerk''' wird das Kaffeemehl ausschliesslich durch die Zentrifugalkraft durch die Mahlscheiben hindurchbewegt. Bei einem '''Kegelmahlwerk''' unterstützt die Erdanziehungskraft die Bewegung des Mahlguts, weshalb man bei dieser Bauart in der Regel mit geringeren Drehzahlen auskommt. Das ist im Grunde genommen gut, denn hohe Drehzahlen erzeugen Wärme, die die empfindlichen Aromen im Kaffee leicht verflüchtigen lassen. Nun kann man aber nicht pauschal die Scheibenmahlwerke mit ihren hohen Drehzahlen verteufeln. Wenn man den Scheibendurchmesser erhöht, dann ist auch die Erwärmung kein Thema mehr. Somit ist die pauschale Frage "Was ist besser? Kegel- oder Scheibenmahlwerk?" nicht beantwortbar.
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* Schlagmahlwerke
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* Scheibenmahlwerk
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* Kegelmahlwerke
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* Walzenmahlwerke
  
Bei '''Kegelmahlwerken''' muß jedoch zwischen den großen hochwertigen (z.B. 65 mm Mahlscheibendurchmesser bei der Mazzer Kony) und den kleinen einfachen (z.B. Solis und viele einfache Consumer-Kaffee-Mühlen) unterschieden werden. Die starken Motoren der großen ermöglichen mit ihrem hohen Drehmoment die oben erwähnten niedrigen Drehzahlen beim Mahlen, bei den kleinen sind jedoch nur schwache Motoren verbaut, die das niedrige Drehmoment durch hohe Drehzahlen ausgleichen müssen. Hinzu kommt das kleine Mahlwerk, das bauartbedingt schneller erhitzt. Wenn also über die Überlegenheit von konischen Mahlwerken (=Kegelmahlwerken) diskutiert wird, sind damit immer große konische Mahlwerke gemeint.
 
  
===Beispiel für ein Scheibenmahlwerk===
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===Schlagmahlwerk===
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Schlagmahlwerke waren früher in elektrischen Kaffeemühlen relativ häufig verbaut. Sie benutzen einen kleinen "Propeller", mit dem das Mahlgut zerschlagen wird wie in einem Mixer. Das Prinzip sorgt allerdings für ungleichmäßigen Mahlgrad: Während Teile des Pulvers schon mikrofein sind, sind andere immer noch grob. Diese Art von Mahlwerk wird heute nur noch selten verbaut.
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===Scheibenmahlwerk===
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Scheibenmahlwerke sind im Bereich der Espressomühlen heutzutage am meisten verbreitet, sowohl im Heim- als auch im professionellen Bereich. Sie bestehen aus zwei aufeinanderliegenden Scheiben, innen konkav geformt sind und sich an den Außenrändern annähern (siehe Bilder). Diese Scheiben sind meistens aus einer Stahllegierung, seltener (weil teurer) sind Mahlscheiben aus Keramik, beispielsweise bei der 'Swift' von [[La Marzocco]].
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Grundsätzliche Funktionsweise ist, dass eine der beiden Mahlscheiben feststeht und die andere von einem Elektormotor angetrieben wird. Zwischen diesen Scheiben wird die Kaffeebohne in immer kleinere Teile gebrochen, also gemahlen. Über eine mechanische Vorrichtung (meist ein Gewinde) kann der Abstand der beiden Scheiben verändert werden, was den Mahlgrad bestimmt. Die Kaffeebohne wandert während des Mahlens über die Mahlscheiben von innen nach aussen, wobei sie immer stärker zerkleinert wird und schließlich als Mehl durch die Fliehkraft herausgeschleudert wird.
 
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Bild:Demoka_geschlossen.jpg|'''Scheibenmahlwerk''' der [[Demoka M203]] Mühle (Außenansicht, Trichter abgenommen)
 
Bild:Demoka_geschlossen.jpg|'''Scheibenmahlwerk''' der [[Demoka M203]] Mühle (Außenansicht, Trichter abgenommen)
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===Beispiel für ein Kegelmahlwerk===
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===Kegelmahlwerk===
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Kegelmahlwerke sind streng genommen eine spezielle Form der Scheibenmahlwerke. Während bei einem Scheibenmahlwerk das Kaffeemehl ausschliesslich durch die Zentrifugalkraft durch die Mahlscheiben hindurchbewegt wird, unterstützt bei einem Kegelmahlwerk die Erdanziehungskraft die Bewegung des Mahlguts. Dadurch kommt man bei dieser Bauart in der Regel mit geringeren Drehzahlen aus - das Mahlgut erhitzt sich also nicht so stark wie bei höheren Drehzahlen eines Scheibenmahlwerks, und die empfindlichen Aromen im Kaffeewerden geschont. Allerdings lassen sich die Scheibenmahlwerke nicht pauschal wegen ihrer hohen Drehzahlen verteufeln: Beispielsweise läßt sich der Erwärmung durch eine Erhöhung des Scheibendurchmessers begegnen, so das die Hitzeentwicklung vernachlässigbar wird. Die Frage "Was ist besser? Kegel- oder Scheibenmahlwerk?" läßt sich also nicht pauschal beantworten.
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Der Bautyp der Kegelmahlwerke kommt allerdings auch bei Mühlen geringerer Qualität zum Einsatz; viele einfache Consumer-Kaffeemühlen besitzen Kegelmahlwerke. Allerdings sind diese den  professionellen Mühlen deutlich unterlegen und verkehren deren Vorteile quasi ins Negative. Während die professionellen Mühlen Ihre Vorteile durch große Mahlfläche und starke Motoren ausspielen, die niedrige Drehzahlen ermöglichen, besitzen die kleinen Consumer-Modelle (wie z.B. Solis) nur sehr kleine Mahlwerke und deutlich schwächere Motoren, die Ihr geringes Drehmoment durch hohe Drehzahlen ausgleichen müssen.  Wenn also über die Überlegenheit von konischen Mahlwerken (=Kegelmahlwerken) diskutiert wird, sind damit immer ''große'' konische Mahlwerke gemeint.
 
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Bild:Mazzer_Mahlwerk_geschlossen.jpg|Großes '''Kegelmahlwerk''' der Mazzer Kony
 
Bild:Mazzer_Mahlwerk_geschlossen.jpg|Großes '''Kegelmahlwerk''' der Mazzer Kony
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==Sonderform: Langsammahlwerk==
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===Walzenmahlwerk===
Eine Sonderform ist das '''Langsammahlwerk''', welches zwei gerillte Walzen besitzt, die sich '''langsam''' drehen und den Kaffee nicht zerreiben sondern zerdrücken. Die Temperatur ist somit kein Thema mehr und das Aroma bleibt angeblich am Besten erhalten. Leider sind diese Mahlwerke ''sehr'' teuer und auch relativ selten. Die Fa. [[Schärf]] bietet z.B. ein Modell an.
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Walzenmahlwerke (auch: Langsammahlwerke) stellen eine Sonderform dar. Eine solche Mühle besitzt zwei gerillte Walzen, die sich '''langsam''' drehen und den Kaffee nicht zerreiben sondern zerdrücken. Weil die Erwärmung somit nicht mehr kritisch ist, bleibt das Aroma bei dieser Bauart angeblich am Besten erhalten. Leider sind diese Mahlwerke ''sehr'' teuer und im Endkundenbereich auch relativ selten. Die Fa. [[Schärf]] bietet z.B. ein Modell an. Sehr verbreitet dagegen sind Walzenmahlwerke in der Röstindustrie, wo mit diesen Mühlen (natürlich in entsprechenden Dimensionen) hohe Mengen verarbeitet werden.
  
 
[[Kategorie:Mühlen]]
 
[[Kategorie:Mühlen]]
 
[[Kategorie:Technik]]
 
[[Kategorie:Technik]]

Version vom 7. Februar 2008, 18:24 Uhr

Das Mahlwerk ist das eigentlich wichtigste Bauteil einer Kaffeemühle. Zu unterscheiden sind nach der Bauart:

  • Schlagmahlwerke
  • Scheibenmahlwerk
  • Kegelmahlwerke
  • Walzenmahlwerke


Schlagmahlwerk

Schlagmahlwerke waren früher in elektrischen Kaffeemühlen relativ häufig verbaut. Sie benutzen einen kleinen "Propeller", mit dem das Mahlgut zerschlagen wird wie in einem Mixer. Das Prinzip sorgt allerdings für ungleichmäßigen Mahlgrad: Während Teile des Pulvers schon mikrofein sind, sind andere immer noch grob. Diese Art von Mahlwerk wird heute nur noch selten verbaut.

Scheibenmahlwerk

Scheibenmahlwerke sind im Bereich der Espressomühlen heutzutage am meisten verbreitet, sowohl im Heim- als auch im professionellen Bereich. Sie bestehen aus zwei aufeinanderliegenden Scheiben, innen konkav geformt sind und sich an den Außenrändern annähern (siehe Bilder). Diese Scheiben sind meistens aus einer Stahllegierung, seltener (weil teurer) sind Mahlscheiben aus Keramik, beispielsweise bei der 'Swift' von La Marzocco.

Grundsätzliche Funktionsweise ist, dass eine der beiden Mahlscheiben feststeht und die andere von einem Elektormotor angetrieben wird. Zwischen diesen Scheiben wird die Kaffeebohne in immer kleinere Teile gebrochen, also gemahlen. Über eine mechanische Vorrichtung (meist ein Gewinde) kann der Abstand der beiden Scheiben verändert werden, was den Mahlgrad bestimmt. Die Kaffeebohne wandert während des Mahlens über die Mahlscheiben von innen nach aussen, wobei sie immer stärker zerkleinert wird und schließlich als Mehl durch die Fliehkraft herausgeschleudert wird.


Kegelmahlwerk

Kegelmahlwerke sind streng genommen eine spezielle Form der Scheibenmahlwerke. Während bei einem Scheibenmahlwerk das Kaffeemehl ausschliesslich durch die Zentrifugalkraft durch die Mahlscheiben hindurchbewegt wird, unterstützt bei einem Kegelmahlwerk die Erdanziehungskraft die Bewegung des Mahlguts. Dadurch kommt man bei dieser Bauart in der Regel mit geringeren Drehzahlen aus - das Mahlgut erhitzt sich also nicht so stark wie bei höheren Drehzahlen eines Scheibenmahlwerks, und die empfindlichen Aromen im Kaffeewerden geschont. Allerdings lassen sich die Scheibenmahlwerke nicht pauschal wegen ihrer hohen Drehzahlen verteufeln: Beispielsweise läßt sich der Erwärmung durch eine Erhöhung des Scheibendurchmessers begegnen, so das die Hitzeentwicklung vernachlässigbar wird. Die Frage "Was ist besser? Kegel- oder Scheibenmahlwerk?" läßt sich also nicht pauschal beantworten.

Der Bautyp der Kegelmahlwerke kommt allerdings auch bei Mühlen geringerer Qualität zum Einsatz; viele einfache Consumer-Kaffeemühlen besitzen Kegelmahlwerke. Allerdings sind diese den professionellen Mühlen deutlich unterlegen und verkehren deren Vorteile quasi ins Negative. Während die professionellen Mühlen Ihre Vorteile durch große Mahlfläche und starke Motoren ausspielen, die niedrige Drehzahlen ermöglichen, besitzen die kleinen Consumer-Modelle (wie z.B. Solis) nur sehr kleine Mahlwerke und deutlich schwächere Motoren, die Ihr geringes Drehmoment durch hohe Drehzahlen ausgleichen müssen. Wenn also über die Überlegenheit von konischen Mahlwerken (=Kegelmahlwerken) diskutiert wird, sind damit immer große konische Mahlwerke gemeint.


Walzenmahlwerk

Walzenmahlwerke (auch: Langsammahlwerke) stellen eine Sonderform dar. Eine solche Mühle besitzt zwei gerillte Walzen, die sich langsam drehen und den Kaffee nicht zerreiben sondern zerdrücken. Weil die Erwärmung somit nicht mehr kritisch ist, bleibt das Aroma bei dieser Bauart angeblich am Besten erhalten. Leider sind diese Mahlwerke sehr teuer und im Endkundenbereich auch relativ selten. Die Fa. Schärf bietet z.B. ein Modell an. Sehr verbreitet dagegen sind Walzenmahlwerke in der Röstindustrie, wo mit diesen Mühlen (natürlich in entsprechenden Dimensionen) hohe Mengen verarbeitet werden.