Wasserfilter: Unterschied zwischen den Versionen
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Leitungswasser ist, so wie es aus der heimischen Wasserleitung rinnt, nicht immer geeignet, hochwertige Getränke herzustellen. Da ist einerseits die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Chlorung zur Abtötung von Keimen, und andererseits der Kalkgehalt des Wassers der Feind des Feinschmeckers. Die Firma Brita zum Beispiel wirbt eindrucksvoll seit Jahren mit Bildern von Tee bereitet mit gefilterem und ungefilterten Leitungswasser. Auch wissen wir um die Funktion einschränkende Kalkablagerungen in wasserheizenden Haushaltsmaschinen. | Leitungswasser ist, so wie es aus der heimischen Wasserleitung rinnt, nicht immer geeignet, hochwertige Getränke herzustellen. Da ist einerseits die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Chlorung zur Abtötung von Keimen, und andererseits der Kalkgehalt des Wassers der Feind des Feinschmeckers. Die Firma Brita zum Beispiel wirbt eindrucksvoll seit Jahren mit Bildern von Tee bereitet mit gefilterem und ungefilterten Leitungswasser. Auch wissen wir um die Funktion einschränkende Kalkablagerungen in wasserheizenden Haushaltsmaschinen. | ||
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Nachteilig an dem Ionenaustauscherverfahren ist die Veränderung des PH-Werts des Wassers. Espresso kann - je nach Leitungswasser - saurer schmecken. Abhilfe schafft hier ein Verschneiden des "gefiltertem" mit unbehandelten Wasser. | Nachteilig an dem Ionenaustauscherverfahren ist die Veränderung des PH-Werts des Wassers. Espresso kann - je nach Leitungswasser - saurer schmecken. Abhilfe schafft hier ein Verschneiden des "gefiltertem" mit unbehandelten Wasser. | ||
− | Neben diesem Ionenaustauscher existiert noch eine andere Art der Wasserfilterung per Umkehrosmose. Wissenschaflich umstritten sind Systeme, die mittels Magnetfeld oder | + | Neben diesem Ionenaustauscher existiert noch eine andere Art der Wasserfilterung per Umkehrosmose. |
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+ | Wissenschaflich umstritten sind Systeme, die behaupten mittels Magnetfeld oder Halbedelsteinen Leitungswasser zu „verbessern“. Sie haben keinen Effekt. | ||
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+ | Siehe auch [[Wasserhärte]] | ||
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Aktuelle Version vom 11. März 2020, 10:45 Uhr
Leitungswasser ist, so wie es aus der heimischen Wasserleitung rinnt, nicht immer geeignet, hochwertige Getränke herzustellen. Da ist einerseits die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Chlorung zur Abtötung von Keimen, und andererseits der Kalkgehalt des Wassers der Feind des Feinschmeckers. Die Firma Brita zum Beispiel wirbt eindrucksvoll seit Jahren mit Bildern von Tee bereitet mit gefilterem und ungefilterten Leitungswasser. Auch wissen wir um die Funktion einschränkende Kalkablagerungen in wasserheizenden Haushaltsmaschinen.
In erster Linie ist die Aufgabe eines "Wasserfiters", den Kalkgehalt des Wassers zu reduzieren. Sekundär wird bei manchen Produkten Chlor per Aktivkohle ausgefiltert. Am weitesten verbreitet für die erste Aufgabe sind sogenannte Ionenaustauscher (z.B. DVA von De Vecchi Gaetano srl.), die glücklicherweise mit Salz regeneriert werden können. Es existieren Bauweisen für die gesamte Brauchwasserversorgung eines Haushalts, einzelner Geräte als Vorschaltgerät für z.B. festwasserbetriebene Espressomaschinen, im Gerät integriert wie bei Geschirrspülmaschinen oder portionsweise per Wasserkanne (Brita und ähnliche). Allen ist gemein, dass sie das Wasser nicht filtern, sondern lediglich den Kalk binden. Die Filter nach Brita-Bauart können dem Herstellerwunsch entsprechend nicht regeneriert werden. Neben dem Ionentauscher ist ja auch noch ein nicht regenierfähiger Aktivkohlefilter in der Filterpatrone enthalten. Bei den anderen "Filtern" ist eine Regenerierung im Rahmen regelmässiger Wartung möglich und auch notwendig. (Um nun die Firma Brita et al nicht in zu schlechtes Licht zu stellen: Da wird ausser dem Chlor noch ein bisschen mehr ausgefiltert...)
Nachteilig an dem Ionenaustauscherverfahren ist die Veränderung des PH-Werts des Wassers. Espresso kann - je nach Leitungswasser - saurer schmecken. Abhilfe schafft hier ein Verschneiden des "gefiltertem" mit unbehandelten Wasser.
Neben diesem Ionenaustauscher existiert noch eine andere Art der Wasserfilterung per Umkehrosmose.
Wissenschaflich umstritten sind Systeme, die behaupten mittels Magnetfeld oder Halbedelsteinen Leitungswasser zu „verbessern“. Sie haben keinen Effekt.
Siehe auch Wasserhärte