Magnetventil: Unterschied zwischen den Versionen
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Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. | Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. |
Version vom 18. Januar 2011, 12:35 Uhr
Ein Magnetventil ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff Magnetventil in Unterscheidung zum Expansionsventil aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt.
1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der Brühgruppe aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann.
Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. 2-Wege-Magnetventil, weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das Duschsieb läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch Rückspülen von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.
Espressomaschinen mit der klassischen E61-Brühgruppe haben übrigens kein Magnetventil, hier wird das Auslassventil durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 mit elektrischen Bezugstasten arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.
Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.
2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)
Bei Zweikreisern kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:
- Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den Wärmetauscher und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).
- Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den Dampfkessel (Stellung 2).
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. 3-Wege-Magnetventil, weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schematisch also wie ein Y.