Espresso für Einsteiger

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Achtung, dieser Artikel ist nicht vollständig, er erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit und ist noch im Aufbau. Jeder, der etwas anzumerken hat oder geändert haben möchte, kann mich auch im Kaffeenetz kontaktieren, dort gibt es einen entsprechenden Thread.


Was ist ein Espresso?

Ein Espresso unterscheidet sich vom normalen Filterkaffee nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines Siebes statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden, und die sind bekanntlich wichtig für den Geschmack. Abgesehen davon gibt es einige Parameter, die ein guter Espresso erfüllen sollte:
Ca. 25ml Wasser werden in etwa 25s mit 8-10bar Überdruck und etwa 88-92°C durch 7g Espressomehl gepresst.
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Selbige im Sieb mit etwa 15kg angedrückt werden. Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge verdoppelt, auf keinen Fall aber die Zeit. Die Kriterien für eine echten italienischen Cafe wurden auch vom Nationalen Institut für italienischen Espresso vorgegeben und sind hier aufgeführt.

Welche Maschine soll ich nehmen?

  • Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein Einkreiser ( Liste der Einkreismaschinen). Diese Maschinen sind günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit, haben aber wenig Dampfleistung und müssen für Dampf extra hochgeheizt und nachher wieder entlüftet werden. Noch extremer sind hier die Thermoblock-Maschinen, die das Wasser nur in einem Metallblock erhitzen statt in einem Kessel, dadurch schwankt ihre Temperatur stärker, sie sind noch schneller einsatzbereit und haben noch weniger Dampf.
  • Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter Zweikreiser ( Liste der Zweikreismaschinen) oft die bessere Wahl, weil er durch sein Konstruktionsprinzip Dampf und Wasser gleichzeitig verfügbar hat und eine höhere Temperaturstabilität aufweist. Dadurch kann man ohne große Spielereien mehrere Espressi und Cappuccini in Folge herstellen, ohne dass die Temperatur dabei zu weit absinkt.
  • Wer es gerne richtig nobel und unkompliziert hat, ist mit einem Dualboiler ( Liste der Dualboilermaschinen)gut beraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann.
  • Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie Nespresso die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende relativ hohe Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.
  • Vollautomaten habe ich bewusst nicht angesprochen, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Dafür spielen sie dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders haltbar und erfodern auch eine nicht ganz einfache Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen nicht aus, die Maschine muss von Zeit zu Zeit geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.

Warum brauche ich unbedingt eine Mühle?

Entgegen der landläufigen Meinung, eine Mühle brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:

  • vorgemahlenes Espressopulver hat nie den richtigen Mahlgrad. Er ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man aber beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach eingen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit der Luftfeuchtigkeit schon bald die Druchlaufzeit und muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.
  • Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.
  • Vorgemahlenes ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken:" pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer", mit frischem Pulver und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.
  • Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber meistens nur störend, da sich darin immer etwas altes Kaffeemehl halten wird, und man ihn im normalen Gebrauch ohnehin nicht als solchen verwendet. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein.
  • Eine Mühle lohnt sich erst ab einer gewissen Qualitätsstufe, weil darunter nicht die feine Körnung erreicht wird, die für Espresso notwendig ist oder die Partikelgrößenstreuung (oh ho, kompliziertes Wort) so groß ist, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben. Dadurch ist die Einstellung des passenden Mahlgrades sehr schwierig. Verstärkt wird dies durch die grobe Rasterung billiger Mühlen. Als Referenz für die billigste brauchbare Mühle wird oft die Demoka M-203 genannt.

Welche Bohnen soll ich nehmen?

Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein. Auf der Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern. Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in (ja, wo eigentlich?!). Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf www.espressosorten.de. Richtig frisch heißt für mich nicht älter als eine Woche.

Was mache ich falsch? Diagnostik!

  • Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbrauch tut.
  • Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durcheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.
  • Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.
  • Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.

...fortsetzung folgt

Wie finde ich den richtigen Mahlgrad?

Wie mache ich Milchschaum?

Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co?

Welches Zubehör brauche ich?

Welche Pflege braucht meine Bella Macchina?