Diskussion:Carimali La Uno
Ich hatte eine Grippe, und jetzt eine Crimali Uno E.
Anfang Januar erwischte mich die Grippe und ich war über Wochen ans Haus gefesselt. Die Langeweile hatte mich voll im Griff, eine Ermunterung war das Kaffee-Board, jetzt habe ich fast alles gelesen und meine Kentnisse über den geliebten Espresso erweitert. Mit meiner Bazzar A1 war ich an und für sich sehr zufrieden, hatte sie ja auch gerade erst zerlegt, entkalkt, neu gedichtet und eingestellt. Im Hinterkopf gab es aber schon lange den Wunsch nach einer 1 gruppigen kleinen Gastromaschine. Das Lesen der Beiträge im Board ließen den Wunsch immer mehr in den Vordergrund treten. Um es zu verkürzen, ich habe aus einer Gaststätte eine Carimali Uno E, gelabelt von Coffeema, für relativ kleines Geld erstanden. Trotz Fieber und eingepackt wie ein Eskimo auf Robbenjagd fuhr ich in eine Nachbarstadt um den Deal perfekt zu machen und die maschine ab zu holen. In der Garage stand sie nun, heruntergekommen und ein trauriger Anblick. Der Kommentar meiner Tochter, als ich mit der Maschine nach hause kam ; „Was willst Du den mit dem Schrotthaufen?“ Den Kommentar der Haushaltchefin verkneife ich mir hier. Nachdem ich das Gehäuse der Maschine entfernt hatte, lachte mich Dreck, Kalk, Grünspan und alter Kaffeeschnodder in nie zuvor gesehenen Mengen an. Aber auch verbaute Teile in Dimensionen und Qualität die ich auch nur vom Hörensagen kannte. Die Badewanne wurde mit heißem Wasser und ½ kg Kaffeefettlöser gefüllt und alle großen Teile wanderten für die Nacht schon mal da hinein. 1 großer Eimer mit Entkalker, 1 großer Eimer mit Fettlöser, Schraubendreher, Maulschlüssel, Messingdrahtbürste und Nylonbürste vervollständigten mein Reinigungsequipment am nächsten morgen.. Frisch ans Werk, dank Grippe hatte ich ja Zeit. Die Digitalkamera dokumentierte den Zustand und vor allem, wo alle Kupferrohre verlegt und angeschlossen waren. Eine E-Mail nach Italien an die Fa. Carimali brachte mir innerhalb von 10 Minuten die gewünschte Explosionszeichnung mit den Artikelnummern der einzelnen Teile. Jetzt kam die übliche 2 Tagesprozedur, ausbauen entkalken, abdichten, rätselraten und wieder einbauen. Nach 2 Tagen und einigen Dichtungen glänzte alles wieder und es gab Zeit die Maschine aus zu probieren. Stecker in die stromführende Dose, Festwasserschlauch in einen mit Wasser gefüllten Eimer, die große Rotationspumpe saugt auch an, – und Power on -. Das Geräusch der Pumpe, die den Kessel auffüllte und das laute Klacken des Sirai Pressostaten ließen mein Herz hüpfen. Die Maschine war sogar dicht und somit reif für den Umzug an Ihren neuen Wirkort, in unsere Küche. Dort wurde zwischenzeitlich ein Loch in die Arbeitsplatte gebohrt und der Festwasseranschluss mit zwischengeschalteten Everpure Entkalker vorbereitet. Maschine angeschlossen, Abflussschlauch angebracht und los geht das fröhlich Einstellen. Kesseldruck auf 1,2 Bar und 92° Brühwassertemperatur, das war kein Problem, der Pumpendruck, auch weil das interne Manometer defekt schien, war schon eine härtere Herausforderung. Dank der Hilfe aus dem Board und einem gebastelten STManometer, Baumarkt 3,95 €, 10 Bar wurde auch dies gelöst. Ergebnis 9,2 Bar konstanter Druck im ST. Jetzt kam auch schon Espresso aus dem Maschinchen, noch nicht wie gewohnt, aber durchaus trinkbar. Der Tip aus dem Board, eine o,8 mm Düse einzubauen, über espressoxxl in Bestzeit bekommen, brachte den endgültigen Durchbruch, dabei baut ich das Manometer aus, nahm es auseinander, justierte den Zeiger auf Null und aus dem „Schätzeisen“ wurde wieder ein Messinstrument. Gleiche Anzeige STManometer und vom Internen. Ha Ha , geht doch. Jetzt ist mein geliebter Espresso dickflüssig, wunderbare Crema mit „Tigerstreifen“ und noch um einiges subtiler im Geschmack als aus der A 1. Danke an alle die mir geholfen haben. Fazit: Solltet Ihr eine Grippe bekommen, ................................................... Viel Spaß beim Nachmachen, es lohnt sich, sagt mittlerweile auch meine Frau und Tochter.