Erfahrungsberichte zur San Marino CKX(E)

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Nach mehreren Monaten intensiver Nutzung würde ich genau diese Maschine wieder kaufen, da hier das Preis-Leistungsverhältnis eindeutig stimmt.

Mit ihrem gefälligen, zweckorientierten Design wirkt die San Marino zeitlos, weder retro-, noch modern-style-lastig. Dass C.M.A. gerade hinsichtlich der Metallverarbeitungstechnik zu den führenden Unternehmen Italiens zählt, ist auch der San Marino anzumerken. Sie besticht durch eine saubere und sehr solide Verarbeitung. Durch das hohe Gewicht und ihre breiten Gummifüße erreicht sie eine ausgezeichnete Standfestigkeit. Die Bodenfreiheit ist ausreichend, um ein Staubsaugerrohr unter der Maschine durchzuführen. Die gesamte obere Abdeckung lässt sich nach dem Lösen von nur zwei Schrauben komplett abheben und gibt dann bereits den Zugriff auf alle wesentlichen Teile der Maschine wie Pressostat frei. Löst man noch ein paar Schrauben mehr, lässt sich die Maschine komplett entkleiden, so dass Reparaturen bequem ohne Fingerverbiegen vonstatten gehen können. Der Netzschalter ist durch eine Gummimembran spritzwassergeschützt.

Herzstück der Maschine ist ein quaderförmiger Edelstahlkessel mit zwei Litern Kapazität, der deutlich robuster als sonst übliche Kupferkessel ist. Mangelnde Wärmeleitfähigkeit des Edelstahls wirkt sich insoweit nicht aus, weil die Brühgruppe hier nicht an den Kessel angeflanscht ist und dadurch passiv beheizt wird, sondern eine aktive Beheizung durch ein Thermosiphonsystem besitzt. Die Brühgruppe ist aus reichlich massivem Messing gefertigt, so dass eine gute Temperaturstabilität gewährleistet ist. Der Brühgvorgang wird bei der CKXE über ein gastrotaugliches Touchpad gesteuert, welches ein Drei-Wege-Magnetventil ansteuert. Das Touchpad verfügt über vier frei programmierbare Bezugtasten, die eine bequeme Mengensteuerung über Fluidometer ermöglichen. Gleichzeitig braucht man nicht auf die Vorzüge einer exakten manuellen Steuerung zu verzichten, weil der Bezug durch erneutes Drücken der Taste jederzeit beendet werden kann.

Die Dampfleistung ist entsprechend der Kesselgröße mehr als ausreichend und wird über einen großen, gut in der Hand liegenden Knebel gesteuert. Abgegeben wird der Dampf durch eine Fünf-Loch-Düse (ein Strahl senkrecht nach unten, vier im 45-Grad-Winkel nach unten in alle Himmelsrichtungen), die die Milch natürlich schnell erhitzt und daher entsprechend viel Einübung erfordert. Hat man den Bogen jedoch erst einmal raus, ist die hohe Dampfleistung eine bequeme Sache. Die Dampflanze verfügt ebenso wie das Heißwasserrohr über ein Kugelgelenk, welches freie Schwenkbarkeit ermöglicht. Abgabe von Heißwasser erfolgt durch Magnetventil, welches über einen großen Kippschalter angesteuert wird. Besonderheit bei der San Marino ist, dass auch die Heißwasserabgabe über einen eigenen Wärmetauscher erfolgt und daher nicht wie üblich abgestandenes Kesselwasser mit entsprechendem Beigeschmack, sondern direkt aus dem Tank bezogenes Frischwasser ausgegeben wird. Dadurch bedingt kann natürlich keine kontinuierliche Abgabe größerer Mengen erfolgen, jedoch reicht es völlig aus, um Tassen anzuwärmen oder sich eine Tasse Tee zu brühen.

Der Tank ist mit 1,25 Litern Fassungsvermögen sehr klein gehalten. Das kann man jedoch auch als Vorteil sehen, weil dadurch ein regelmäßiger Durchsatz sichergestellt ist und das Wasser nicht allzu lange im Tank verweilt. Zudem ist der Tank über den Deckel leicht befüllbar und zur Reinigung einfach herausziehbar. Zur Reinigung empfiehlt sich ein Schwamm, wie er zum Reinigen von Isolierkannen überall erhältlich ist. Wer sich an dem kleinen Tank stört, kann die Maschine auch an Festwasser anschließen, der hierfür nötige Druckschlauch liegt der Maschine bereits bei. Ebenso ist die ausreichend dimensionierte, von einem soliden Edelstahlgitter bedeckte und gummmigelagerte Abtropfschale an eine Abwasserleitung anschließbar.

Die Tassenablage erstreckt sich über die gesamte Maschine. Ohne Abdeckung werden Tassen zwar nur direkt über dem Kessel und der Brühgruppe heiß, wirft man jedoch ein Tuch über die Maschine, werden alle Tassen relativ gleimäßig erhitzt. Die beiden Siebträger sind als solidem Messing, jeweils ca. 500 Gramm schwer und nur außen verchromt, so dass sich innen kein Chrom lösen und den Geschmack beeinflussen kann.

Mit dieser Maschine wird jedenfalls der Bediener lange Zeit der limitierende Faktor hinsichtlich der Espressoqualität bleiben.