La Pavoni Professional
La Pavoni Professional, Hebel in Arbeitsstellung
Hersteller La Pavoni
Name Professional
Preis 800800 € <br />
Weitere Produkte von La Pavoni:
NameMaschinentypDruckaufbau
La Pavoni ProfessionalEinkreiserHandhebel
La Pavoni Pub 1ELEinkreiserHandhebel


Maschinendaten
Hersteller: La Pavoni Name: Professional
Baujahr ab: Neu verfügbar?: Ja
Anschlussspannung [V]: 230 Leistung [W]: 1000
Breite [mm]: 20020.000 cm <br />200.000 mm <br /> Gewicht [kg]: 66 kg <br />
Tiefe [mm]: 29029.000 cm <br />290.000 mm <br /> Preis: 800800 € <br />
Höhe [mm]: 32032.000 cm <br />320.000 mm <br />
Beschreibung:
Siebträgermaschine: Einkreiser
Maschinentyp Einkreiser
Aufbau des Brühdrucks Handhebel
Volumen des Boilers/HX [l] 1,6
Volumen des Kessels [l]
Temp.Regelung Brühwasser Pressostat
Erhitzen des Brühwassers Kessel
Preinfusion Kesseldruck
Beheizung der Brühgruppe Kesselflansch
Tankvol. Frischwasser [l]
Festwasseranschluss Nein
Abwasseranschluss Nein
Siebträger allgemein
Maschinentyp: Einkreiser Aufbau des Brühdrucks: Handhebel
Preinfusion: Kesseldruck Automatische Dosierung? Nein
Festwasseranschluß? Nein Abwasseranschluß? Nein
Tankvolumen Frischwasser [l]:
Pumpenmanometer? Nein Kesselmanometer? Ja
Druckabbau nach Bezug: Unterdruckventil? Ja
Heißwasserauslass: kein Dampflanze: rechts
Brühgruppe
Anzahl Brühgruppen: 1 Heizung Brühgruppe:Kesselflansch
Brühgruppentyp: HH La Pavoni Casa Material Brühgruppe: Messing
Siebdurchmesser nominal [mm]: 51 Begrenzung Brühdruck:
Brühsystem Dampfsystem
Erhitzen des Brühwassers: Kessel Aufbau Dampfsystem :
Leistung Brühsystem [W]: Leistung Dampfsystem [W]:
Temperaturregelung Brühwasser: Pressostat Temperaturregelung Dampfsystem:
Befüllung: druckfrei
Volumen des Brühboilers/HX [l]: 1,6 Volumen Dampfkessels [l]:
Material Brühboiler: Messing Material Dampfkessel:
Traditionelle Handhebelmaschine, hier aus optischen Gründen mit hochgestelltem Hebel abgebildet

Kurzbeschreibung:

Per Muskelkraft betriebene Handhebelmaschine mit stehendem Kessel und einer festen Wassertemperatur

Preisspanne:

  • Neupreis:
€ 499,- bis 599,- für die 0,8 liter-Version
€ 799,- bis 999,- für die 1,6 liter-Version
  • gebraucht:
bei Ebay ab rund €200,- zu bekommen (die 0,8 liter-Version)
bei Ebay ab rund €350,- zu bekommen (die 1,6 liter-Version)

empf. Einsatzbereich:

Privathaushalt


Allgemeine Angaben

  • Modellbezeichnung: La Pavoni Professional
  • Hersteller: La Pavoni
  • produziert von 197?- bis: heute (nach Übernahme der Firma Pavoni durch SAECO viele Änderungen (z.B. mehr Plastikbauteile) und teilweise auch als Saeco-Maschine auf dem Markt.
  • Anzahl der Gruppen: 1

Beschreibung

  • Verarbeitungsqualität: Gut
  • Aufheizzeit: <10 min inkl. der bei Neubefüllung notwendigen Entlüftung
  • Dampfdüse: 3 Loch, schwenk-, aber nicht drehbar
  • Heißwasserausgabe: nein
  • Entlüftungsventil: Entlüftung durch Dampfablass
  • Automatische Dosierung: nein
  • Kesselmanometer: ja (je nach Modell)
  • Pumpenmanometer: nein (wäre aber mal interessant zu wissen, wieviel man so drückt...)
  • Automatische Kesselfüllung: nein
  • Brühgruppentyp: Mit 50mm Durchmesser (seit der "Millennium" mit 60mm-Brühgruppe) ein kleiner, an den Kessel angeflanschter Brühkopf aus verchromten Messing
  • Vorteile:
- sieht einfach wundervoll aus
- macht keinen Krach beim Kaffeebezug
- ist fast nix dran, was kaputt gehen könnte
- gute Maschine zum Lernen, da sie sehr anspruchsvoll ist, was den Kaffee, die Mühle und die Bedienung angeht (siehe Nachteile)
  • Nachteile:
- Braucht etwas Eingewöhnungszeit und Übung (siehe Vorteile)
- neigt nach längerer Zeit zur Überhitzung, Temperatursurfen und andere Tricks empfehlenswert (Kaltwasser ansaugen, Siebträger abkühlen)

Technische Daten

Allgemein

  • Wärmetauscherkapazität/GR: keine
  • Steuerungselektronik: keine
  • Boilerfüllung über: Verschluss abschrauben, Trichter einsetzen, Wasser einfüllen, wieder zuschrauben
  • Kessel: Messing, aussen verchromt
  • Pumpe: keine
  • max. Leistungsaufnahme: 1000 Watt
  • Stromanschluß: 220 V
  • Abmessungen(BxHxT): ca. 200x290x320 mm. Gewicht ca. 6kg

Besonderheiten bei der Bedienung der Pavoni

Da bei der Pavoni nichts automatisch funktioniert, gibt es sehr viele Parameter, die man von Hand beeinflussen kann -- jedenfalls, wenn man genau hinsieht. Dazu gibt es im Netz sehr viele Meinungen, Tricks und Angewohnheiten. Da es hierzu zwar einige der Pavoni gewidmete Seiten gibt (s. u., "In Pavoni veritas"), die Tips aber sonst über Hunderte von Forenbeiträgen verteilt sind, sollen diese hier in strukturierter und kondensierter Form zusammen mit Begründung dargestellt werden, sofern dem jeweiligen Bearbeiter eine solche bekannt ist.

Mahlgrad

Nach Ansicht einiger braucht die Pavoni einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepucks beeinflusst (s. a. Menge, Tampern, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen.

Menge des Brühwassers

Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ganz oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt. (Das Einströmen ist oft als ein dunkles Gluckern hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat.) Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar:

Viele Anleitungen gehen davon aus, dass grundsätzlich höchstens genug Wasser für einen einzelnen Espresso einströmt. (Sie empfehlen, für einen Espresso lungo zweimal zu hebeln.) Das scheint sich weitgehend mit meinen Erfahrungen zu decken, d. h. ich habe mit einem kompletten Hebeldruck noch nie wesentlich mehr als ein Volumen von vielleicht 30 ml erhalten.

Ob das Brühwasservolumen tatsächlich konstruktionsbedingt so begrenzt ist, d. h. wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist eigentlich eine wichtige Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs. Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage. Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung: Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet. Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das allerdings zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken.

Unterhalb dieser möglicherweise vorhandenen Grenze ist mein Eindruck, dass das einströmende Brühwasservolumen zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa durch das Hebeln angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt und davon, wie weit der Hebel oben ist, also, wie komplett man den Einlass öffnet. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepuck.)

Fazit: Brühwasservolumen

Man sollte beim Leerbezug aufmerksam beobachten, wie die Höhe des Kesseldrucks, die Öffnungsdauer (also wie lange man den Hebel oben lässt), und der Öffnungsgrad (also wie weit man den Hebel nach oben drückt: bis zum Anschlag oder nicht ganz) sich auf die durchfließende Wassermenge auswirken. Diese Erfahrungen sollte man auf den Bezug zu übertragen versuchen (wobei man wohl berücksichtigen muss, dass da die Wassermenge im Kessel bereits etwas weniger ist), wobei man vermutlich danach streben sollte, die Verbindung für die Dauer der Präinfusion nicht offen zu lassen, indem man den Hebel etwa 10 % des Wegs nach unten drückt, bevor die man die Präinfusion einwirken lässt. Ob man richtig gelegen hat, sieht man natürlich erst nachher an der Espressomenge in der Tasse, wenn man den Hebel bis ganz nach unten gedrückt hat.


Temperatur des Brühwassers

Das Brühwasser sollte bei Espresso um die 90° C haben. Da der Kessel beim Betrieb unter Überdruck steht, herrscht darin eine Wassertemperatur von über 100°. Beim Einströmen in die Brühkammer entweicht der Überdruck jedoch durch den Kaffeepuck, wodurch das Wasser sich (wegen der Dampfdruckkurve) schlagartig auf die Siedetemperatur abkühlt (auf Meereshöhe 100° C, im Gebirge weniger).

Deshalb kann die Brühwassertemperatur letztlich nur über die Temperatur der Brühgruppe gesteuert werden, d. h. die Brühgruppe muss das Brühwasser von der Siedetemperatur auf die gewünschten ca. 90° C abkühlen.

Beeinflussung der Brühgruppentemperatur

Die Brühgruppe wird (wie wohl bei den meisten Handhebelmaschinen) zum Einen über den Flansch mit aufgeheizt, wodurch sie beim ersten Aufheizen des Kessels noch relativ kühl ist (insbesondere kann man den Siebträger noch anfassen, wenn der Kessel auf Betriebsdruck ist). Wenn mehrere Tassen Espresso hintereinander durchgelaufen sind, ist sie dann zu heiß.

Um die Brühgruppe zu heizen, typischerweise, um beim ersten Bezug eine ausreichend hohe Temperatur zu erreichen, ist folgendes möglich:

Praktisch überall wird empfohlen, vor dem ersten Bezug einen oder mehrere Leerbezüge mit eingespanntem Siebträger zu machen. Wie stark dadurch die Brühgruppe konkret aufgeheizt wird, hängt natürlich von der Menge des dabei durchfließenden Brühwassers ab. (Siehe oben.) Meinem Eindruck nach ist es durchaus möglich, hier schon zu viel des Guten zu tun, d. h. die Brühgruppe schon vor dem ersten Bezug zu überheizen.

Um die Brühgruppe zu kühlen, typischerweise, um nach mehreren Bezügen ein Überhitzen zu vermeiden, gibt es folgende Tricks:

  • Brühgruppe von außen mit Wasser kühlen (Übergießen mit Gefäß darunter, nasses Küchenhandtuch)
  • Brühkammer von innen mit Wasser kühlen: sog. Einhebeln, d. h. bei entferntem Siebträger durch das Duschsieb temperiertes Wasser einsaugen (eintauchen und Hebel nach oben)
  • Siebträger in oder unter temperiertes Wasser halten
  • Maschine eine Weile ausschalten (Größenordnung 10 min)
  • Brühgruppe von außen mit Luft kühlen: Anpusten (funktioniert), kleiner Tischventilator

Alle Wasserkühlmethoden sind mutmaßlich relativ anspruchsvoll zu steuern (Kühlwassermenge, -temperatur) und arten (außer dem nassen Handtuch) leicht in Planscherei aus. Das Ausschalten der Maschine ist sauber und einfach, aber zu langsam, wenn man Gäste bewirtet, d. h. sie ist gerade dann nicht praktikabel, wenn man am dringendsten eine Regulierung der Brühgruppentemperatur braucht. Die Luftkühlung scheint keine Nachteile zu haben, aber relativ wenigen Benutzern bekannt zu sein.

Messung der Brühgruppentemperatur

Um zu wissen, wann man die Brühgruppe kühlen oder aufheizen muss, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Erfahrungswerte: Man macht z. B. "immer" "einen Leerbezug", bevor man den ersten Espresso bezieht (wobei das eine sehr ungenaue Angabe ist; s. o.)
  • Von Außen anfassen: Man fasst so kurz an die Brühgruppe, dass man sich nicht verbrennt und entwickelt ein gutes Temperaturgefühl
  • Von Außen messen: Es gibt viele Thermometer, die von außen (z. B. mit BlueTak u. ä.) an der Brühgruppe angebracht werden können

Mit der ersten Methode richtet man sich entweder einfach nach einer Regel, die man einmal aufgestellt hat, und akzeptiert den Espresso so, wie er ist, oder man zieht aus dem Ergebnis (dem fertigen Espresso) Rückschlüsse auf die Temperatur der Brühgruppe und ändert die Regel ab (z. B. doch lieber zwei Leerbezüge oder ein längerer Leerbezug). Das ist nicht unproblematisch, weil andere Faktoren (Mahlgrad, Tamperung) ähnliche Effekte wie die Temperatur haben können, und weil, wie oben dargestellt, die Beeinflussung der Temperatur relativ ungenau sein kann. Wenn man diese Parameter jedoch im Auge hat, mag das erfahrenen Benutzern gelingen.

Mit den beiden letzteren Methoden misst man die Außentemperatur der Brühgruppe. Diese könnte z. B. um die 80° C betragen, um mit siedendem Wasser zusammen irgendwo bei 90° zu landen. Dass das Anfassen subjektiv beeinflusst ist, muss man nicht extra sagen; aber auch hier mag es erfahrene Nutzer geben, die das wirklich können.

Fazit: Steuerung (Regulation) der Brühgruppentemperatur

Aus dem eben Dargelegten scheint sich zu ergeben, dass die praktikabelste Methode, die Temperatur der Brühgruppe zu regulieren, also sie zuverlässig in bestimmten Grenzen zu halten, darin besteht,

  • die Temperatur mit einem Thermometer zu messen und die Brühgruppe bei Bedarf
  • mittels Leerbezügen zu heizen (Leerbezüge sind zwar ungenau, aber mit direkter Rückmeldung durch das Thermometer sicher besser zu steuern, außerdem ist sonst nichts zur Hand, womit man die Brühgruppe besser heizen könnte), bzw.
  • sie mit einem Ventilator zu kühlen


Bodenloser Siebträger

Wird bei der Pavoni oft besonders empfohlen, weil man so unmittelbar beobachten kann, wie sich vorgenommene Änderungen auf die Crema auswirken. Zudem ist der mit zwei Nasen konstruierte Auslauf ohnehin komplett unsinnig, weil er den Kaffee offenbar nie gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. (Es ist also nicht möglich, zwei Tassen auf einmal zu brühen.)

Solche bodenlosen Siebträger sind für 30 - 50 € bestellbar. Viele entfernen allerdings aus dem vorhandenen Siebträger einen Teil des Bodens (aus Stabilitätserwägungen nicht den ganzen, d. h. sie lassen einen ringförmigen Rand), was auch halbwegs begabten Heimwerkern zu gelingen scheint, da das Material, Messing, relativ weich ist.

Sieb

Da zwei Tassen nicht auf einmal gebrüht werden können (s. bodenloser Siebträger), ist das Zweiersieb nur für Ristretto, also doppelt starken Espresso zu gebrauchen. Wenn man einen doppelten Espresso brühen möchte, reicht das Brühwasser nicht (s. o.). Ein zweites Mal durch den gleichen Puck zu beziehen, also noch einmal zu hebeln, ist teilweise üblich, wird aber auch kritisch gesehen. (Vermutlich, weil sich dadurch die Brühzeit auf das Doppelte verlängert und beim zweiten Bezug praktisch keine Crema mehr entsteht.)

Wenn man das Zweiersieb für einen normalen Espresso verwendet, sollte sich dadurch der Widerstand verringern, weil es deutlich mehr Löcher hat als das Einer-Sieb. Vielleicht noch eine weitere interessante Einflussmöglichkeit als Alternative zum festeren Tampern.

Vorbrühen (Präinfusion)

Bei der Pavoni kann man beliebig lange vorbrühen (Hebel oben bzw. fast oben lassen, s. o.); manche berichten, dass sie statt der empfohlenen 5 - 10 sec ca. 30 sec vorbrühen. Es wäre interessant, auszuprobieren, ob die Dauer des Vorbrühens einen Einfluss auf den erforderlichen Hebeldruck, d. h. den Widerstand des Kaffeepucks hat.

Hebeldruck

Da ein Espresso in ca. 25 sec durchfließen sollte, ergibt es sich automatisch, dass man mit dem Hebeldruck nachreguliert, wenn er zu langsam oder zu schnell fließt. Man merkt so besonders eindrucksvoll, ob der Widerstand des Kaffeepucks (durch Menge, Mahlgrad und/oder Tamperung) zu hoch oder zu niedrig ist.

Ob es sinnvoll ist, "weich" und gefühlvoll mit dem Drücken anzufangen, d. h. nicht so stark zu drücken, bis die ersten Tropfen kommen, wie anekdotisch berichtet wird, wäre interessant.

Mir persönlich ist es schon öfter passiert, dass ich so stark drücken musste, dass die Maschine anfing, etwas zu wackeln, was auch anderen so zu gehen scheint. Manche halten dann am Siebträgergriff dagegen, manche am Kessel. Für den Siebträgergriff spricht wohl, dass der Kesselflansch nicht für solche Belastungen von oben ausgelegt ist, zumindest, dass irgendwann die Dichtung undicht wird.

Möglicherweise ist ein so hoher Hebeldruck also schlicht ein eindeutiger Hinweis auf einen zu hohen Widerstand des Kaffeepucks. (Also einen zu feinen Mahlgrad oder eine zu hohe Kaffeepulvermenge oder einen zu fest getamperten Puck.)

Bekannte Fehlerbilder

Kaffeesatz-Explosion

Dies beschreibt das explosionsartige Verteilen des Kaffeesatzes beim Entnehmen des Siebträgerhalters nach dem Brühvorgang. Dieses Phänomen tritt gehäuft dann auf, wenn mehrere Tassen zubereitet werden.

Bei fachgemässer Bedienung und Wartung sollte dies nicht auftreten.

Abhilfe im Akutfall: Auch wenn der Hebel ganz heruntergedrückt wurde, steht in diesem Fall die Brühkammer nach dem Ende des Bezugs immer noch unter Druck. Wenn der Siebträger entnommen wird, entweicht dieser Druck schlagartig in alle Richtungen und verteilt nassen Kaffeesatz in einem Umkreis von circa einem halben Meter.

  • Abkühlen schützt zuverlässig. Ein Anheben des Hebels (also des Kolbens - um weniger als 90% des Wegs) vor dem Herausnehmen und ein ganz, ganz vorsichtiges und allmähliches Herausdrehen des Siebträgerhalters (man hört den Druck zischend entweichen) helfen, da hierdurch die Brühkammer vergrössert wird.
  • Brühgruppe kühlen (z.B. Luftkühlung) - ggf. kaltes Wasser ansaugen

Mögliche Ursachen (tritt meist mit der ersten gemeinsam auf):

  • Brühgruppe überhitzt.
  • Kolbendichtung undicht
    • Symptom: Zu erkennen an
      - einem ständigem leichten Zischen und
      - zu gleichem Dampfaustritt aus dem Duschsieb der Brühgruppe.
      Es kommt - auch bei entnommenem Siebträgerhalter - Wasserdampf vom Kessel trotz gesenktem Hebel aus dem Duschsieb.
    • Ursache: Die Dichtung des Kolbens sollten regelmässig mit lebensmittelechtem Silikonfett geschmiert werden und bei Bedarf ersetzt werden. Ohne das Silikonfett halten sie nur ca. 1-2 Jahre.
  • Kaffeesatz viel zu fein gemahlen/viel zu sehr gepresst
    • Symptom: Zu erkennen an dem immensen Kraftaufwand bei Betätigen des Hebels

Vorsorge:

  • Siebträger abkühlen/nicht in der heissen Maschine lassen
  • Brühgruppe kühlen
  • Mahlgrad so einstellen, das der Hebel mit ca. 5-10 kg Druck betätigt werden kann.
  • Wartung/Reparatur
  • Achtsames Kaffeezubereiten ;-)
    Wer alle seine Sinne auf die Kaffeezubereitung und die Maschine richtet, erkennt auch leichter die Symptome.


Physikalischer Hintergrund: Wasser unter Druck ist auch über 100°C noch flüssig. Wenn der Brühvorgang abgeschlossen ist, enthält der Kaffeesatz noch flüssiges Wasser mit mehr als 100 °C. Wenn die Kolbendichtungen etwas undicht sind und noch Wasserdampf aus dem Kessel nachkommt, bzw der Mahlgrad zu hoch ist, so bleibt dieser Druck erhalten bis der Siebträgerhalter entnommen wird. Dann kann sich das Wasser durch schlagartige Verdunstung auf über das 100fache ausdehnen (Wasserdampf nimmt das 1700fache Volumen von flüssigem Wasser ein)

Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)

Teilweise wurden die Maschinen im Laufe der Produktionsjahre vom Hersteller technisch verändert. Sind hier Unterschiede bekannt, bitte hier angeben. -->

Ab dem Produktionszeitpunk Nov. 2001 sind die Europiccola und die Professional mit einer größeren Brühgruppe (das Sieb hat einen Durchmesser von 51 mm anstelle von 49 mm wie die Vorversionen) ausgestattet.


die Unterschiede sind:

  • 60mm Gruppe bei Millenium, 52mm Sieb und 51 mm Tamper (50mm Sieb und 49mm Tamper bei eine ältere Version)
  • Schauglas für den Wasserstand aus Plastik bei der Millenium, ein Schutzrohr aus Metall bei älteren Maschinen (bis mindestens 1989)
  • Millenium hat einen Bajonetteanschluss für das Dampfrohr und - optional - einen Cappucinatore
  • grüner Netzschalter bei Millenium, roter bei den älteren Maschinen
  • Boilerdruck: grüner Bereich bis 1,1 bar bei Millenium (0,5-1,1), 0,8 bis 1,5 bei non-Millenium
  • Manometer Rückseite aus Plastik bei Millenium, aus Metall bei den älteren Maschinen
  • Millenium hat eine Torx Schraube, zuerst oben, dann unten, non-Millenium haben eine Kreuzschraube
  • Millenium (2001-2007) haben einen Plastikkolben, die Pavoni Prof ab 2007 wieder einen Messingkolben
  • der Kunsstoffkolben kann aber auch gegen einen Messingkolben ersetzt werden.