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Die '''Espressomaschine''' wurde von einem Neapolitaner - der sich angeblich über die Langsamkeit der [[Kaffee]]zubereitung ärgerte - in Zusammenarbeit mit dem Mailänder Ingenieur Luigi [[Bezzera]] entwickelt, der als Erfinder der Espressomaschine gilt. Während der Prototyp bereits 1855 in Paris vorgestellt wurde, ging die erste Serienproduktion von Bezzera erst 1901 in die Läden Italiens und bald in alle Welt.
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==Geschichte==
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In der Espressomaschine wird Wasser über einen druckdichten [[Kessel]] elektrisch oder per Gasflamme auf 90-94ºC erhitzt. Das Wasser wird entweder mittels manuellem Handhebel oder durch [[Pumpe]]ndruck über einen mit (hoffentlich frisch gemahlenem) Kaffeepulver gefüllten, herausnehmbaren Metallfilter gedrückt, den es unten als [[Espresso]] wieder verlässt. Das Edelstahlsieb (Filter) wird in der Regel über einen [[Bajonett-Verschluss]] in der Espressomaschine druckfest verankert. Die abnehmbare Einheit mit dem Filter nennt sich [[Siebträger]].
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*1855 <br>
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Zur Weltausstellung in Paris wird von E.L. de Santais ein Druckbrühapparat vorgestellt, der den Dampfdruck in einem geschlossenen Kessel zur Förderung von Wasser in einen Druckbehälter benutzt, in dem mit diesem Wasser fein gemahlener Kaffee in kurzer Zeit gebrüht wird.<br>
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*1878<br>
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Gustav Kessel reicht einen Patentantrag für eine auf Dampfdruck basierende Kaffeemaschine ein<br>
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1885<br>
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Angelo Moriondi aus Turin baut Kaffeemaschinen für Bars, bei denen durch Dampfdruck erst Wasser, dann Dampf (der für das Lösen aller Kaffeearomen als wichtig betrachtet wird) durch den in einem Metallsieb befindlichen Kaffee gedrückt wird<br>
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*19.11.1901<br>
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Luigi [[Bezzera]] reicht sein Patent für eine Kaffeemaschine "Tipo Gigante" ein. Die Neuheit dieses Systems ist nicht die Verwendung von Dampf, sondern die Anordnung von 4 Siebträgern mit wechselbaren Siebeinsätzen an dem zeitüblich senkrecht gestellten Kessel, sodass bis zu acht kleine Tassen Kaffee einzeln ausdrücklich (it. espressivo) für den einzelnen Kunden gebrüht werden konnten. Brühdruck ca. 1,5 bar, Temperatur ca. 130-140°C. Dieses Patent gilt als die Geburt der Espressomaschine. <br>
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*1903<br>
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Desiderio [[Pavoni]] kauft seinem Freund Luigi [[Bezzera]] das vorgenannte Patent ab und entwickelt mit der Pavoni Ideale eine eigene Maschine unter Verwendung des Patentes.<br>
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*1906<br>
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Auf der Mailänder Messe wird am Stand von L. [[Bezzera]] erstmals caffe espresso öffentlich ausgeschenkt (wohl aus Maschinen vom Typ Pavoni Ideale)<br>
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Pier Teresio [[Victoria Arduino|Arduino]]beginnt bereits ein Jahr früher mit der Serienproduktion einer ähnlichen Maschine<br>
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*1912<br>
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Gründung von [[La Cimbali]]
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*1920<br>
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Gründung von [[La San Marco]]<br>
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Die ersten Versuche, den durch die Dampfkessel begrenzten Druck zu erhöhen, führen zu einem "Snider" genannten Modell, bei dem der Brühdruck durch den Druck der Wasserleitung erzeugt wird - die Beheizung des Wassers erfolgt bei diesem Modell elektrisch.<br>
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*1927<br>
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Gründung von [[La Marzocco]] und [[Rancilio]]<br>
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*1933<br>
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Gründung der Firma [[Illy]]. Nur ein Jahr später lässt Francesco [[Illy]] die Illeta patentieren, eine Maschine, bei der der Brühdruck über ein Druckluftsystem erzeugt wird <br>
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*1938<br>
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Giovanni Achille [[Gaggia]] erhält ein Patent für die Methode, mit einem Schraubkolben den Druck des Kesselwassers auf den Kaffee mechanisch zu erhöhen. Das Patent bezieht sich auf einen vorher von einem M. Cremonesi entwickelten und patentierten horizontalen Schraubkolben, die Nutzungsrechte an diesem Patent soll Achille [[Gaggia]] der Legende nach der Witwe des Erfinders, Rosetta Scorza, für 1000 Lire abgekauft haben<br>
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*1939<br>
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Der erste horizontal eingebaute Boiler findet sich in der Marus von [[La Marzocco]]<br>
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*8.8.1947<br>
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Nach langen Versuchen mit Schraubkolben erhält Achille [[Gaggia]] ein Patent für einen vertikal eingebauten, über einen Hebel mit Zahnstangentrieb betätigten Druckkolben mit einer unterstützenden Feder, nachdem er bereits am 20.Juni ein Patent für einen kleinen, in Dampf und Wasser geteilten Boiler erhalten hatte.<br>
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Da Gaggia als Barista über keine Fertigungskapazitäten verfügte, liess er seine revolutionären Brühgruppen durch Ernesto Valente in dessen metallverarbeitendem Betrieb, der bis dahin ausschliesslich Teile für Haartrockner hergestellt hatte, bauen und verkaufte sie an verschiedene Bars in Mailand, die mit dem Hinweis "caffe crema di caffe naturale" im Fenster bald grossen Zulauf hatten - die [[Handhebelmaschinen]] traten ihren Siegeszug an und der Begriff der Crema war geboren.<br>
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Gaggia prägte auch die bis heute üblichen Eckwerte für Espresso: 95°C, 9 bar und 7g Kaffee.<br>
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*1952<br>
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Ernesto Valente trennt sich von [[Gaggia]] und beginnt, unter dem Markennamen [[Faema]] eigene Maschinen zu vertreiben<br>
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Gaggia beginnt, komplette Maschinen zu bauen und zu vertreiben. Mit der Gaggia GILDA erscheint die erste für den Privatgebrauch konzipierte Espressomaschine<br>
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*1961<br>
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Ernesto Valente baut mit der [[Faema E61]] den Prototyp der modernen [[Zweikreismaschine]]:<br>
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Der Brühdruck wird durch eine elektrische Pumpe erzeugt, das Brühwasser ist vom Dampfkessel getrennt und wird durch einen Wärmetauscher erhitzt, die Gruppe durch ein Thermosiphonsystem auf Temperatur gehalten.<br>
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*1970<br>
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[[La Marzocco]] erhält ein Patent für die erste [[Dualboilermaschine]] und baut die GS mit getrennt regelbaren Einzelkesseln für Dampf und Brühwasser, ein Prinzip, das seither alle Produkte dieses Herstellers benutzen.
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*1975<br>
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Die Firma ULKA entwickelt die Vibrationspumpe, die es ermöglicht, auch in kleinen und kleinsten Maschinen den für die Espressozubereitung nötigen Druck zu erzeugen - die Entwicklung von Haushaltsmaschinen beginnt<br>
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*1977<br>
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Gaggia bringt mit der Baby Gaggia die Grossmutter aller heutigen Haushaltmaschinen auf den Markt, die sich zu einem Verkaufsrenner entwickelt.<br>
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*1985<br>
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Die Firma [[Solis]] präsentiert den von dem Schweizer Athrur Schmed entwickelten ersten [[Vollautomaten]] für den Haushaltsbereich, dessen Vermarktung von der Firma [[Saeco]] übernommen wird.<br>
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Die Idee, das [[Wasser]] unter hohem Druck durch [[Kaffee]]pulver zu pressen und dadurch eine [[Crema]] zu erzeugen, wurde 1938 von Achille [[Gaggia]] zum Patent angemeldet.
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==Prinzip==
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Professionelle Espressomaschinen befinden sich i.d.R. in jedem [[Café]].  
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In der Espressomaschine wird Wasser in einem druckdichten [[Kessel]] elektrisch oder per Gasflamme erhitzt. Das Wasser wird entweder mittels manuellem Handhebel oder durch [[Pumpe]]ndruck mit 90-94°C durch einen mit (hoffentlich frisch gemahlenem) Kaffeepulver gefüllten, herausnehmbaren Metallfilter gedrückt, den es unten als [[Espresso]] wieder verlässt. Das Edelstahlsieb (Filter) wird in der Regel über einen [[Bajonett-Verschluss]] in der Espressomaschine druckfest verankert. Die abnehmbare Einheit mit dem Filter nennt sich [[Siebträger]].
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Maschinen für den Heimgebrauch sind in Deutschland in den letzten Jahren verstärkt in Mode gekommen. Man unterscheidet hier zwischen folgenden Bauweisen:
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==Bauweisen==
    
*'''[[Vollautomaten]]''' erlauben die vollautomatische Zubereitung von Kaffee auf Knopfdruck. Sie gelten als sehr bedienerfreundlich und liefern eine Kaffeequalität, die sich leider nur bei guten Maschinen fast mit der professioneller Siebträger-Geräte messen kann. Allerdings erlauben sie nur eine sehr beschränkte Einflußnahme auf den Ablauf der Zubereitung und damit auf die Qualität des Ergebnisses. In Vollautomaten ist eine [[Kaffeemühle]] integriert, sodass jede Portion Kaffee frisch gemahlen wird.
 
*'''[[Vollautomaten]]''' erlauben die vollautomatische Zubereitung von Kaffee auf Knopfdruck. Sie gelten als sehr bedienerfreundlich und liefern eine Kaffeequalität, die sich leider nur bei guten Maschinen fast mit der professioneller Siebträger-Geräte messen kann. Allerdings erlauben sie nur eine sehr beschränkte Einflußnahme auf den Ablauf der Zubereitung und damit auf die Qualität des Ergebnisses. In Vollautomaten ist eine [[Kaffeemühle]] integriert, sodass jede Portion Kaffee frisch gemahlen wird.
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