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Viele Maschinen haben ab Werk einen zu hohen Brühdruck. Dieser sollte bei etwa 9 Bar liegen, in der Realität sind es aber oft 11-13 Bar. Ein zu hoher Druck macht den Puck anfälliger für Channeling, erzeugt weniger Crema und einen bitteren, überextrahierten  Geschmack. Um bei hohem Brühdruck auf angemessene Durchlaufzeiten zu kommen, muss das Kaffeemehl sehr fein gemahlen und fest angedrückt sein. Die Maschine bzw. das Ergebnis ist anfälliger für Bedienfehler.
 
Viele Maschinen haben ab Werk einen zu hohen Brühdruck. Dieser sollte bei etwa 9 Bar liegen, in der Realität sind es aber oft 11-13 Bar. Ein zu hoher Druck macht den Puck anfälliger für Channeling, erzeugt weniger Crema und einen bitteren, überextrahierten  Geschmack. Um bei hohem Brühdruck auf angemessene Durchlaufzeiten zu kommen, muss das Kaffeemehl sehr fein gemahlen und fest angedrückt sein. Die Maschine bzw. das Ergebnis ist anfälliger für Bedienfehler.
 
Die meisten verbauten Pumpen haben einen Maximaldruck von 15 Bar, der nur erreicht wird, wenn kein Wasser fließt. Je nach Durchflussmenge pro Zeit sinkt dieser Druck je nach verbauter Pumpe. Die Werte lassen sich auf einer sog. Pumpenkennlinie ablesen. Hier kann man sehen, dass bei der angestrebten Durchflussmenge von 25ml/25s der Druck noch weit über den gewünschten 9 Bar liegt. Der Druck muss also wirksam verringert werden. Vor allem bei [[Einkreismaschinen]] ohne [[Magnetventil]] ist hierzu ein Brühgruppenventil verbaut, das wie ein Rückschlagventil durch eine Feder den Pumpendruck bremst. Das führt dazu, dass vom Druck immer ein bestimmter Wert, z.B. 3 Bar oder 5 Bar "vernichtet" wird. Diese Ventile lassen sich nur begrenzt durch Herein- oder Herausdrehen der Feder einstellen.
 
Die meisten verbauten Pumpen haben einen Maximaldruck von 15 Bar, der nur erreicht wird, wenn kein Wasser fließt. Je nach Durchflussmenge pro Zeit sinkt dieser Druck je nach verbauter Pumpe. Die Werte lassen sich auf einer sog. Pumpenkennlinie ablesen. Hier kann man sehen, dass bei der angestrebten Durchflussmenge von 25ml/25s der Druck noch weit über den gewünschten 9 Bar liegt. Der Druck muss also wirksam verringert werden. Vor allem bei [[Einkreismaschinen]] ohne [[Magnetventil]] ist hierzu ein Brühgruppenventil verbaut, das wie ein Rückschlagventil durch eine Feder den Pumpendruck bremst. Das führt dazu, dass vom Druck immer ein bestimmter Wert, z.B. 3 Bar oder 5 Bar "vernichtet" wird. Diese Ventile lassen sich nur begrenzt durch Herein- oder Herausdrehen der Feder einstellen.
Hochwertigere Maschinen besitzen ein [[Expansionsventil]], welches zwischen Kessel und Pumpe sitzt und ab einem bestimmten Druck einen weiteren Weg für das Wasser freigibt. Dieses fließt nun zurück in den Tank oder in den Schlauch vor der Pumpe. So erhöht sich die Durchflussmenge und der Druck sinkt, bis das Ventil wieder schließt. Auf diese Art wird der Druck begrenzt und nicht einfach verringert. Durch Änderung der Federvorspannung im Ventil lässt sich der Öffnungsdruck einstellen. Bei einiggen kleineren Maschinen muss man hierzu das Ventil aufschrauben ([[Classic_Coffee|Gaggia CC]]), bei anderen kann man direkt am Ventil an einer Schraube drehen. Kontrollieren kann man den Druck durch ein Pumpenmanometer an der Maschine selbst, durch ein bei Bedarf angeschlossenes Siebträgermanometer oder einfach durch den Geschmack.
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Hochwertigere Maschinen besitzen ein [[Expansionsventil]], welches zwischen Kessel und Pumpe sitzt und ab einem bestimmten Druck einen weiteren Weg für das Wasser freigibt. Dieses fließt nun zurück in den Tank oder in den Schlauch vor der Pumpe. So erhöht sich die Durchflussmenge und der Druck sinkt, bis das Ventil wieder schließt. Auf diese Art wird der Druck begrenzt und nicht einfach verringert. Durch Änderung der Federvorspannung im Ventil lässt sich der Öffnungsdruck einstellen. Bei einigen kleineren Maschinen muss man hierzu das Ventil aufschrauben ([[Classic_Coffee|Gaggia CC]]), bei anderen kann man direkt am Ventil an einer Schraube drehen. Kontrollieren kann man den Druck durch ein Pumpenmanometer an der Maschine selbst, durch ein bei Bedarf angeschlossenes Siebträgermanometer oder einfach durch den Geschmack.
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==Druckanstieg==
 
==Druckanstieg==
 
Wird der trockene Kaffeepuck direkt mit hohem Druck vom heißen Wasser getroffen, ist der Geschmack u.U. nicht optimal und die Anfälligkeit für Channeling und einige andere "Krankheiten" steigt. Unter dem Sammelbegriff "[[Vorbrühen|Preinfusion]]" versteht man eine Reihe von Maßnahmen, die den Druck langsamer ansteigen lassen und dem Puck Zeit geben, bei niedrigem Druck vorzuquellen. Aber nicht alle Kaffees brauchen, mögen oder vertragen Preinfusion, weshalb man bei einer neuen Sorte immer ausprobieren sollte, zu welcher Gruppe sie gehört. Hier ist eine Liste mit Maßnahmen, Umbauten und Effekten, die mit der Preinfusion zusammenhängen:
 
Wird der trockene Kaffeepuck direkt mit hohem Druck vom heißen Wasser getroffen, ist der Geschmack u.U. nicht optimal und die Anfälligkeit für Channeling und einige andere "Krankheiten" steigt. Unter dem Sammelbegriff "[[Vorbrühen|Preinfusion]]" versteht man eine Reihe von Maßnahmen, die den Druck langsamer ansteigen lassen und dem Puck Zeit geben, bei niedrigem Druck vorzuquellen. Aber nicht alle Kaffees brauchen, mögen oder vertragen Preinfusion, weshalb man bei einer neuen Sorte immer ausprobieren sollte, zu welcher Gruppe sie gehört. Hier ist eine Liste mit Maßnahmen, Umbauten und Effekten, die mit der Preinfusion zusammenhängen:
Anonymer Benutzer