Temperatursurfing

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Temperatursurfing ist ein Begriff aus der amerikanischen Espressoszene. Er beschreibt das Vorgehen um bei Einkreismaschinen eine möglichst genau reproduzierbare Brühtemperatur zu erreichen. Hierzu muss man wissen, dass bei Einkreisern die Wassertemperatur mittels Thermostaten gesteuert wird. Im Gegensatz zu Pressostaten schalten diese langsamer, das heisst, die aktuelle Wassertemperatur im Boiler schwankt stärker. Um nun den Kaffee immer bei ein und derselben Temperatur zu extrahieren, behilft man sich mit einem Trick: Vor der Extraktion wird solange ein Leerbezug gemacht, bis durch das in den Boiler eingepumpte Kaltwasser die Temperatur soweit absinkt, dass die Heizung wieder anspringt. Dann wartet man, bis die Heizung wieder ausgeht. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Temperatur erreicht, die relativ unabhängig von der vorherigen Temperatur des Boilers ist. Man hat sozusagen die Langsamkeit des Schaltens von Thermostaten dazu benutzt, eine definierte Temperatur zu erreichen. Erst dann wird der Espresso bezogen. Möchte man den Kaffee heisser extrahieren, hilft ein zusätzliches, tempöräres Umschalten auf Dampf vor dem Bezug.

Eine elektronisch perfektionierte Variante der selben Funktionsweise ist die PID-Steuerung. Hier wird per Elektronik vorrausschauend die Heizung ein- und ausgeschaltet um eine möglichst konstante Wassertemperatur zu erreichen. Mittlerweile ist es um dieses Thema ruhiger geworden. Vielleicht haben ja jetzt alle einen Zweikreiser, bei diesen Maschinen wird das Problem analog, sprich per Trägheit erwärmter Wassermasse, gelöst.