Entlüftungsventil: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Wassertemperatur im Kessel wird üblicherweise über den Dampfdruck geregelt, da es einen festen Zusammenhang zwischen Dampfdruck und Wassertemperatur gibt. Der Gesamtdruck einer Mischung aus zwei Gasen (Dampf und Luft) ist die Summe der Einzeldrücke, solange der Druck nicht zu gross ist (1 bar ist noch lange nicht zu gross) Wenn nun also ein solches Gemisch im Kessel ist, sieht der [[Pressostat]] die Summe aus Luftdruck und Dampfdruck. Luft baut bei der selben Temperatur einen höheren Druck auf als Wasserdampf, sprich der Nenndruck des Boilers wird von einer Luft/Dampfmischung bei einer niedrigeren Temperatur erreicht, als das bei reinem Wasserdampf der Fall wäre. Folge: die geregelte Temperatur im Kessel ist zu niedrig.
 
Die Wassertemperatur im Kessel wird üblicherweise über den Dampfdruck geregelt, da es einen festen Zusammenhang zwischen Dampfdruck und Wassertemperatur gibt. Der Gesamtdruck einer Mischung aus zwei Gasen (Dampf und Luft) ist die Summe der Einzeldrücke, solange der Druck nicht zu gross ist (1 bar ist noch lange nicht zu gross) Wenn nun also ein solches Gemisch im Kessel ist, sieht der [[Pressostat]] die Summe aus Luftdruck und Dampfdruck. Luft baut bei der selben Temperatur einen höheren Druck auf als Wasserdampf, sprich der Nenndruck des Boilers wird von einer Luft/Dampfmischung bei einer niedrigeren Temperatur erreicht, als das bei reinem Wasserdampf der Fall wäre. Folge: die geregelte Temperatur im Kessel ist zu niedrig.
  
Hier kommt das '''Entlüftungsventil''' ins Spiel. Es ist am Anfang bei kaltem, drucklosem Kessel geöffnet und die sich ausdehnende Luft kann während des Aufheizens entweichen. Mit der Zeit entsteht immer mehr Dampf und der größer werdene Massestrom schließt das Ventil. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der größte Teil der Luft schon aus dem Kessel entwichen und dieser mit Dampf gefüllt. Sobald das Ventil geschlossen ist, kann sich der Druck aufbauen und welcher über den [[Pressostat]] gereglet wird und der Kessel kommt auf die gewünschte Temperatur.   
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Hier kommt das '''Entlüftungsventil''' ins Spiel. Es ist am Anfang bei kaltem, drucklosem Kessel geöffnet und die sich ausdehnende Luft kann während des Aufheizens entweichen. Mit der Zeit entsteht immer mehr Dampf und der größer werdene Massestrom schließt das Ventil. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der größte Teil der Luft schon aus dem Kessel entwichen und dieser mit Dampf gefüllt. Sobald das Ventil geschlossen ist, kann sich der Druck aufbauen und welcher über den [[Pressostat]] geregelt wird und der Kessel kommt auf die gewünschte Temperatur.   
  
 
Weiterhin sorgt das '''Entlüftungsventil''' auch für den Ausgleich des entstehenden Unterdruckes beim Abkühlen des Kessels. In dieser Phase kondensiert der Dampf und es wird wieder Luft über das Entlüftungsventil in den Kessel gesaugt.
 
Weiterhin sorgt das '''Entlüftungsventil''' auch für den Ausgleich des entstehenden Unterdruckes beim Abkühlen des Kessels. In dieser Phase kondensiert der Dampf und es wird wieder Luft über das Entlüftungsventil in den Kessel gesaugt.

Aktuelle Version vom 13. August 2017, 20:36 Uhr

Entlüftungsventil wird auch Unterdruckventil oder Vakuumventil genannt.

Entlüftungsventil einer Bezzera BZ32

Ein Entlüftungsventil ist überall dort in eine Espressomaschine eingebaut, wo die Temperaturüberwachung über einen Pressostaten erfolgt und dem Maschinenbenutzer ein manuelles Entlüften über die Dampflanze erspart werden soll.

Die Wassertemperatur im Kessel wird üblicherweise über den Dampfdruck geregelt, da es einen festen Zusammenhang zwischen Dampfdruck und Wassertemperatur gibt. Der Gesamtdruck einer Mischung aus zwei Gasen (Dampf und Luft) ist die Summe der Einzeldrücke, solange der Druck nicht zu gross ist (1 bar ist noch lange nicht zu gross) Wenn nun also ein solches Gemisch im Kessel ist, sieht der Pressostat die Summe aus Luftdruck und Dampfdruck. Luft baut bei der selben Temperatur einen höheren Druck auf als Wasserdampf, sprich der Nenndruck des Boilers wird von einer Luft/Dampfmischung bei einer niedrigeren Temperatur erreicht, als das bei reinem Wasserdampf der Fall wäre. Folge: die geregelte Temperatur im Kessel ist zu niedrig.

Hier kommt das Entlüftungsventil ins Spiel. Es ist am Anfang bei kaltem, drucklosem Kessel geöffnet und die sich ausdehnende Luft kann während des Aufheizens entweichen. Mit der Zeit entsteht immer mehr Dampf und der größer werdene Massestrom schließt das Ventil. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der größte Teil der Luft schon aus dem Kessel entwichen und dieser mit Dampf gefüllt. Sobald das Ventil geschlossen ist, kann sich der Druck aufbauen und welcher über den Pressostat geregelt wird und der Kessel kommt auf die gewünschte Temperatur.

Weiterhin sorgt das Entlüftungsventil auch für den Ausgleich des entstehenden Unterdruckes beim Abkühlen des Kessels. In dieser Phase kondensiert der Dampf und es wird wieder Luft über das Entlüftungsventil in den Kessel gesaugt.

Fast jede heute auf dem Markt befindliche Zweikreismaschine besitzt ein Entlüftungsventil. Eine populäre Ausnahme ist die Oscar.

Jedes Entlüftungsventil muss, selten aber doch, gewartet oder ersetzt werden weil es verkalkt und dann der Dichtring oder der Stift nicht mehr richtig dichtet. Die Folge ist ein permanentes Zischen oder Wasseraustritt. Siehe Wartungsanleitung.