Filtermaterialien

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Eine Variabel der Kaffeezubereitung, welche man bei der Zubereitung von Espresso nicht beachten muss ist die Wahl des Filtermaterials: es gibt nur Metallsiebe. Bei vielen anderen Zubereitungsarten, wie beispielsweise bei der sich hoher beliebtheit erfreuenden Aeropress, dem Chemex Kaffeebereiter oder den verschiedenen Aufsatzfiltern gibt es Filtereinsätze aus verschiedenen Materialien. Grundsätzlich kann man vier Arten systemübergreifend unterscheiden:

Baumwollfilter

Die älteste Art von Filtern sind Baumwollfilter, früher möglicherweise auch aus Leinen oder anderen Stoffen. Im Gegensatz zu den erst später aufgekommenen Papierfiltern sind Baumwollfilter wiederverwendbar und müssen daher nach jedem Gebrauch sorgfältig gereinigt und gelagert werden. Problematisch ist hierbei, dass sich an der Baumwolle als natürlichem Material bei unsachgemäßer Handhabung Kulturen bilden können, welche nicht nur geschmacklich unerwünscht sind, sondern auch ein hygienische Problem darstellen können. Sachgemäßes Reinigen umfasst bei Baumwollfiltern das direkte Ausspülen des Filters mit heißem Wasser ohne Spülmittel (!) bis keine Fremdkörper mehr im Filter zu erkennen sind; die Filter können hierfür auch auf links gedreht werden. Bei unregelmäßigem Gebrauch oder längeren Pausen zwischen zwei Einsätzen sollte der Filter nach dem Ausspülen möglichst schnell getrocknet werden,[1] bei regelmäßigem Gebrauch sollte der Filter nass in einem Gefäß mit Wasser im Kühlschrank aufbewahrt werden.[2]
Der Geschmack eines Kaffees, der mit einem Baumwollfilter gebrüht wurde, ist sehr klar, da fines ausgefiltert werden und durch die Durchlaufextraktion nur eine kurze Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeegegeben ist, besitzt zugleich aber auch einen mittleren Körper. Dieser rührt von der porösen Konsistenz des Filters her, welche es auch einem Teil der Kaffeeöle ermöglicht ihn zu durchdringen und somit in die Tasse zu gelangen.

Baumwollfilter gibt es als Ergänzung für:

Explizit auf den Gebrauch von Baumwollfiltern ausgelegt ist das System des Woodneck Drip Pot.

Kunststofffilter

Preisgünstige Dauerfilter sind häufig aus Kunststoff gefertigt. Es gibt hierbei wowohl Varianten, die aus dünnen Kunststofffäden eine Art Gewebe bilden, als auch Folien, welche mit Löchern versehen sind. Im hochpreisigen Segment und in der Szene des Spezialitätenkaffees konnte sich bisher kein Kunststofffilter etablieren außer im Kaffeesyphon von Bodum.

Metallfilter

Die jüngste Filterart sind Metallfilter. Wie Filter aus Baumwolle und Kunststoff sind Metallfilter wiederverwendbar, dabei jedoch unkomplizierter in der Handhabung und für eine Vielzahl von Zubereitungssystemen verfügbar. Der Vorteil von Metallfiltern im Kontrast zu Baumwollfiltern beruht auf der einfacheren Hygiene des Metalls. Während das Naturmaterial Baumwolle leicht Kulturen enstehen lässt ist dies bei Metallfiltern nahezu ausgeschlosssen, da Metall selbst antibakteriell wirkt und die vergleichweise glatte Oberfläche das Anhaften von Fremdkörpern erschwert. Nach der Verwendung reicht es daher aus den Filter zu leeren und abzuspülen.
Bei der Verwendung von Metallfilter erlangt ein Brühkaffee einen stärkeren Körper, ein volleres Mundgefühl. Dies beruht auf den Kaffeeölen, welche nicht herausgefilter werden, sondern komplett in die Tasse übergehen können. Hinzu kommt, dass Filter aus Metall keinen Eigengeschmack an den Kaffee abgeben, wie dies bei Filtern aus Baumwolle und Papier passieren kann.

Es existieren für die Aeropress, für fast alle Aufsatzfilter (außer Kalita Wave), für Chemex Kaffeebereiter und auch für elektrische Kaffeemaschinen Filtereinsätze aus Edelstahl oder aus Gold beziehungsweise mit Vergoldung.

Papierfilter

Die wohl größte Verbreitung als Filtermaterial bei der Kaffeezubereitung dürfte Papier erlangt haben, nachdem sein Einsatz als "Melitta-Filter" 1908 patentiert worden war. Als einige der hier vorgestellten Filterarten sind Papierfilter nur für einen Einsatz geeignet und danach zu entsorgen. Der Vorteil dabei ist, dass keine Reinigung und anschließende Aufbewahrung des Filters nötig ist. Dieser Vorteil wird mit den fortlaufenden Kosten für den Nachkauf von Papierfiltern erkauft.


Einzelnachweise

  1. moar.coffee – Filtermaterialien. Abgerufen am 03. Januar 2016.
  2. Vgl. James Hoffmann: The World Atlas of Coffee. From beans to brewing - coffees explored, explained and enjoyed. 2014, S.82
  3. http://www.coffeehabitat.com/2010/12/reusable-hemp-coffee-filters-hemp-kcup/ Coffeehabitat.com - Hemp Coffee Filter
  4. http://www.remodelista.com/products/coffeesock-cloth-filter remodelista.com - Coffeesock
  5. http://www.hario.co.uk/coffee/syphon-filters/syphon-cloth-filters-5-pack.html hario.co.uk - Cloth Filters