Thermoblock: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 10: Zeile 10:
  
 
Nachteile:
 
Nachteile:
* Beim Bezug heizt der Thermoblock natürlich das durchfließende Wasser. Bei korrektem Durchfluss passt die Heizleistung aber genau zur Wassermenge, so dass man passende Temperatur erhalten sollte. Bei zu schnellem Durchfluss, kommt der Thermoblock mit dem Heizen nicht nach und kann zu kalt werden bzw. umgekehrt bei langsamem Durchfluss wird das Brühwasser zu heiß. Thermoblock-Systeme reagieren also besonders empfindlich auf unpassenden Gegendruck des Pucks. Kessel-Systeme sind hier etwas toleranter gegenüber Durchfluss-Schwankungen.
+
* Beim Bezug heizt der Thermoblock natürlich das durchfließende Wasser. Damit das effizient funktioniert, ist der Thermoblock selber meist viel heißer als die für das Brühwasser angestrebten 92 Grad. Aber bei korrektem Durchfluss passt die Heizleistung genau zur Wassermenge, so dass man passende Austrittstemperatur erhalten sollte. Bei zu schnellem Durchfluss, kommt der Thermoblock mit dem Heizen nicht nach und das Brühwasser kann zu kalt werden bzw. umgekehrt bei langsamem Durchfluss wird das Brühwasser zu heiß. Thermoblock-Systeme reagieren also besonders empfindlich auf unpassenden Gegendruck des Pucks. Kessel-Systeme sind hier etwas toleranter gegenüber Durchfluss-Schwankungen. Abhilfe können größer dimensionierte Thermoblöcke schaffen, deren Temperatur dann näher an der Zieltemperatur liegt, was die Schwankungen dann besser ausgleicht.
 +
* Der leere oder mit stehendem Wasser befüllte Thermoblock heizt zu stark auf. Hier kann ein Leerbezug nötig sein, der vorgeheizten Thermoblock auf Solltemperatur bringt. Anschließend erst direkt beim Bezug die Heizung wieder aktivieren.
  
 
* Dampferzeugung für Milchschaum ist eine Herausforderung für eine Thermoblockmaschine. Der Dampf ist bei vielen Geräten relativ feucht und hat relativ wenig Druck, daher ist das Aufschäumen grösserer Mengen oft langwierig. Erzeugt wird er dadurch, dass die Pumpe durch kurze Stöße eine kleine Menge Wasser in den stark aufgeheizten Thermoblock spritzt. Das Wasser verdampft sofort und wird durch neu eingespritztes Wasser in Richtung Dampflanze gedrängt.
 
* Dampferzeugung für Milchschaum ist eine Herausforderung für eine Thermoblockmaschine. Der Dampf ist bei vielen Geräten relativ feucht und hat relativ wenig Druck, daher ist das Aufschäumen grösserer Mengen oft langwierig. Erzeugt wird er dadurch, dass die Pumpe durch kurze Stöße eine kleine Menge Wasser in den stark aufgeheizten Thermoblock spritzt. Das Wasser verdampft sofort und wird durch neu eingespritztes Wasser in Richtung Dampflanze gedrängt.

Version vom 29. März 2010, 01:38 Uhr

Der Thermoblock ist eine weitere Möglichkeit heißes Wasser für den Espressobezug herzustellen. Er ist vereinfacht ein langes Rohr, durch das kaltes Wasser gepumpt wird. Auf seinem Weg durch das Rohr wird das Wasser elektrisch beheizt. Sind Rohrdurchmesser, Rohrlänge, Fließgeschwindigkeit und Heizleistung richtig aufeinander abgestimmt, dann kommt am Ende Wasser der richtigen Temperatur aus dem Rohr. Ein langes Rohr ist natürlich nicht praktikabel, deshalb ist es zu einer Schnecke gewunden, parallel dazu läuft ein Heizstab und das ganze ist massiv in einen Aluminiumblock gegossen, - daher der Name Thermoblock. Hochwertige Thermoblockmaschinen z.B. die von Quickmill und Jura haben ein Kupferrohr verlegt, billige Maschinen z.B. viele Krupsderivate nehmen einfach den Aluminiumblock selber, in dem sich die Wasserspirale befindet.

Vorteile:

  1. Diese Maschinen haben keinen Kessel der beheizt werden müßte, sie heizen ja nach Bedarf. Insofern ist eine Thermoblockmaschine viel schneller einsatzbereit als eine Kesselmaschine. Ein paar Leerbezüge, um den Block aufzuheizen tun es auch.
  2. Sofort nach Espressobezug wird das Wasser in der Spirale abgelassen, also hat der ausgefallene Kalk der temporären Härte keine Zeit, sich an die Wandung der Schnecke anzulagern. Die Maschinen sind also weitestgehend wasserhärteresistent und müssen selten entkalkt werden.
  3. Kontinuierliches System, geeignet für Dauerbezug: es steht potenziell das gesamte Wassereservoir zur Verfügung. Insbesondere bei der Dampferzeugung in größeren mengen kann das Vorteilhaft sein.

Nachteile:

  • Beim Bezug heizt der Thermoblock natürlich das durchfließende Wasser. Damit das effizient funktioniert, ist der Thermoblock selber meist viel heißer als die für das Brühwasser angestrebten 92 Grad. Aber bei korrektem Durchfluss passt die Heizleistung genau zur Wassermenge, so dass man passende Austrittstemperatur erhalten sollte. Bei zu schnellem Durchfluss, kommt der Thermoblock mit dem Heizen nicht nach und das Brühwasser kann zu kalt werden bzw. umgekehrt bei langsamem Durchfluss wird das Brühwasser zu heiß. Thermoblock-Systeme reagieren also besonders empfindlich auf unpassenden Gegendruck des Pucks. Kessel-Systeme sind hier etwas toleranter gegenüber Durchfluss-Schwankungen. Abhilfe können größer dimensionierte Thermoblöcke schaffen, deren Temperatur dann näher an der Zieltemperatur liegt, was die Schwankungen dann besser ausgleicht.
  • Der leere oder mit stehendem Wasser befüllte Thermoblock heizt zu stark auf. Hier kann ein Leerbezug nötig sein, der vorgeheizten Thermoblock auf Solltemperatur bringt. Anschließend erst direkt beim Bezug die Heizung wieder aktivieren.
  • Dampferzeugung für Milchschaum ist eine Herausforderung für eine Thermoblockmaschine. Der Dampf ist bei vielen Geräten relativ feucht und hat relativ wenig Druck, daher ist das Aufschäumen grösserer Mengen oft langwierig. Erzeugt wird er dadurch, dass die Pumpe durch kurze Stöße eine kleine Menge Wasser in den stark aufgeheizten Thermoblock spritzt. Das Wasser verdampft sofort und wird durch neu eingespritztes Wasser in Richtung Dampflanze gedrängt.