Mahlgrad: Unterschied zwischen den Versionen

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Über den Mahlgrad und die Menge des Kaffees wird die Extraktionszeit eingestellt. Ein feinerer Mahlgrad bietet dem Wasser beim Brühvorgang einen größeren Widerstand, sodass die Extraktionszeit zunimmt. Umgekehrt führt ein gröberer Mahlgrad zu einer kürzeren Extraktionszeit.
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Über den Mahlgrad und die Menge des Kaffees wird der Durchfluss eingestellt.  
  
Für die Zubereitung von Espresso kommen nur Mühlen mit [[Mahlwerk|Scheiben- oder Kegelmahlwerk]] in Frage, die eine sogenannte bimodale Korngrößenverteilung erzeugen. Bimodal bedeutet, dass es bei der Korngrößenverteilung im Kaffeemehl zwei Maxima gibt.
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Ein feinerer <b>Mahlgrad</b> bietet dem Wasser beim Brühvorgang einen größeren Widerstand und führt damit zu kleinerem Durchflusss. Umgekehrt führt ein gröberer Mahlgrad bei gleicher Kaffeemenge zu einem größeren Durchfluss.  
Der Feinanteil (engl. fines) beträgt z.B. 10% der Gesamtmasse und ist für den Druckabbau über dem Puck und damit für die Bezugszeit zuständig. Der Rest sind die groben Anteile, die aufgrund ihres Anteils von ca. 90% ganz wesentlich den Geschmack des Espresso bestimmen.  
 
  
Mit '''vorgemahlenem Kaffee''' kann die Extraktionszeit nicht eingestellt werden, er kann deshalb für die Espressobereitung nicht verwendet werden. Selbst wenn der Mahlgrad im Moment sogar stimmen würden, ändert sich die Extraktionszeit mit dem Alter der Bohnen und der Luftfeuchtigkeit. Je älter die Bohnen und desto höher die Feuchtigkeit, umso muss feiner gemahlen werden. Mit dem Alter der Bohnen wird zusätzlich der Bereich des Mahlgrads schmaler, in dem Espresso bezogen werden kann. Überlagerte Bohnen (je nach Sorte älter als z.B. 6 bis 8 Monate) sind zum Espressobezug nicht mehr geeignet. Es lässt sich kein passender Mahlgrad mehr finden. Vorgemahlener Kaffee verliert in kurzer Zeit flüchtige Aromastoffe und ist spätestens nach zwei Tagen unbrauchbar.  
+
Eine größere <b>Kaffeemenge</b> erhöht den Widerstand und veringert folglich den Durchfluss. Umgekehrt verringert eine geringe Kaffeemenge den Widerstand und führt zu einem höheren Durchfluss.
  
== Mahlgrad initial einstellen ==
+
Neben Dosis und Mahlgrad wird der Geschmack des Espresso noch von der Brühtemperatur und der Bezugszeit beeinflusst.
Für den Einsteiger oder bei einer neuen Espressomaschine/Mühlen-Kombination oder auch nur einem neuen Kaffee stellt sich die Frage nach dem richtigen Mahlgrad.  
 
  
Grundsätzlich sollten die Bezüge beim Blondig abgebrochen werden, der [[Tamper|Tamp]] sollte gerade erfolgen.
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== Espressofenster ==
  
=== Initiale Masse Kaffeemehl bestimmen ===
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Der Bezug des Espresso sollte im Espressofenster liegen. Das ist
Mit einer mittleren Menge Kaffee im 2er Sieb beginnen, z.B. 15g. Eine Feinwaage mit 0,1g Einteilung ist hilfreich und bereits im einstelligen EUR Bereich zu haben.
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* Eine Brührate (Masse in der Tasse = Yield / Masse Kaffemehl) von ca. 1,5 bis 2 haben (Ristretto 1 bis 1,5)
 +
* Eine Bezugszeit von ca. 25s-35s haben
  
=== Initialen Mahlgrad bestimmen ===
 
Nun die Mühle so fein stellen, dass in 25-30s 20-25g Espresso bezogen werden, bis der Bezug beginnt hell zu werden.
 
  
Dieser Bezug sollte schon im richtigen Geschmacksbereich sein.
+
== Methoden zur Einstellung des Espresso-Bezugs ==
  
Um die Masse in der Tasse zu messen, kann man vorm Bezug eine Feinwaage unter die Tasse stellen.
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* Die geschmackliche Einstellung des Espressos nach [[1x1 des Espressos|Schulman]]
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* Ein [[Brührezept]] (Menge Kaffee, Mahlgrad, Temperatur, Bezugszeit, Masse in der Tasse)<br>Das Brührezept muss man zuvor z.B. nach Methode Shulman entwickelt haben. <br>In einer großen Bar macht das der Head Barista. <br> Als erste Orientierung können Angaben des Rösters hilfreich sein.
  
Sollte der Bezug jedesmal deutlich früher blond werden, liegt ein Fehler vor:
+
== Fehlerquellen ==
;Ungleichmäßig verteiltes Kaffemehl: Abhilfe WDT
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Wenn ein Bezugsfehler das Getränk z.B bitter schmecken lässt, muss man erst den Bezugsfehler beseitigen. Erst wenn Bezugsfehler ausgeschlossen sind, kann man bei Geschmacksdefiziten wie oben ausgeführt gegensteuern.
;Channeling: Siehe [[#Channeling]]
 
;Mühle unpassend: Keine Espressomühle, Mahlscheiben nicht genau parallel, abgenutzte Mahlscheiben
 
  
=== Verkosten und Ergebnis korrigieren ===
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Es macht also keinen Sinn bei bitterem Espresso gröber zu mahlen, solange dicke Löcher vom [[#Channeling|Channeling]] den Puck durchfurchen oder wenn der Bezug weit außerhalb des Espressofensters liegt und z.B. die Tasse nach 15s voll ist.
  
Nach Jim Schulman, Espresso 101, siehe [[#Links]].
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=== Channeling ===
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[[Bild:Channeling.png|thumb|Löcher im Puck weisen auf Channeling hin]]
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Channeling ist immer ein Zeichen von unzureichender Puck-Präparation. Es entsteht durch Risse und/oder Hohlräume im Kaffeemehl, durch eine rauhe, unebene Oberfläche oder durch mangelhafte Versiegelung am Siebrand.
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Das richtige Mittel gegen Channeling ist die Anwendung von bewährten Präventivmaßnahmen:
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* [http://www.home-barista.com/weiss-distribution-technique.html WDT](das gleichmäßige Verteilen des Mahlguts im Sieb mit Hilfe einer Nadel)
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*Tamper Nutation (das "eiernde" Tampen zur besseren Randversiegelung)
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*Benutzung eines "bodenlosen" Siebträgers (zur Sichtbarmachung eventueller Präparationsfehler)
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*Trockene Bohnen neigen zu klumpenden Mehl und begünstigen Channeling. Wenn man mit der befeuchteten Hand durch die Kaffeebohnen fährt und dann die Tüte verschlossen einen Tag liegen lässt, wird die Neigung zu klumpendem Mehl reduziert.
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Kleine Dosen von Kaffeemehl mit feinem Mahlgrad sind weniger gefährdet als große Dosen mit grobem Mahlgrad, weil ihr feuchter bis nasser Puck Verteilungsfehler durch Selbst-Reparatur beheben kann. Dunkel gerösteter Kaffee verlangt genau kleinere Dosen und feineren Mahlgrad und ist deshalb einfacher zu beziehen.
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Ein sehr feiner Mahlgrad und ggf. Neigung des Pulvers zum Klumpen begünstigen wiederum Channeling.
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Channeling sollte aber nicht mit Hilfe von Mahlgrad und Dosis bekämpft werden, denn
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Mahlgrad und Dosis sind für die richtige Extraktion und den passenden Flow zuständig.
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Wer es dennoch tut, muß damit rechnen, daß sich damit der Geschmack unerwünscht verändert.
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[[Vorbrühen|Präinfusion]] wirkt sehr gut gegen Channeling.
  
Vorraussetzungen: Ein Bezug ohne Channeling, Abbrechen beim blond werden des Bezugs nach ca. 25 bis 30s.  
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=== Alter Kaffee ===
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Wie auch oben ausgeführt, lässt sich für zu alten Kaffee (älter als 6 bis 8 Monate) kein reproduzierbar passender Mahlgrad mehr finden. Manchmal kann es schon ab 3 Monate nach der Röstung schwierig werden. Daher ist es wichtig, seine Kaffee-Quellen zu kennen. Viele Kleinröster garantieren Frische und weisen oft auch das Röstdatum aus.
  
;Zu fade - Caramel und Zucker überdeckt den Geschmack:  Dosis erhöhen, Mahlgrad veringern, Flußrate beizubehalten. Dadurch wird die Extraktionsrate und der Zuckeranteil veringert, die Balance zwischen sauer und bitter bleibt.  
+
=== Zu junger Kaffee ===
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Insbesonderes Kaffee, der eben geröstet wurde schmeckt flach, grasig und hat oft kräftige Säuren durch seine große Menge an enthaltenem CO2.  
  
;Aggresiver Geschmack - Es werden mehr Zucker und Caramel im Getränk benötigt, weniger Geschmacksanteile: Dosis veringern, feiner mahlen, Flußrate beibehalten. Dadurch wird die Extraktionsrate und der Zuckeranteil im Getränk erhöht, die Balance zwischen Säure und Bitter bleibt.  
+
=== Unpassende Mühle ===
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Mit einer unpassenden Mühle lässt sich kein passender Mahlgrad finden.  
  
;Sauerer Geschmack - mit Noten von  Zitrone und Frucht, spürbar vorne seitlich an der Zunge: Dosis beibehalten, feiner mahlen, Flussrate senken: Dadurch wird das Verhältnis sauer zu bitter reduziert.  
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Für die Zubereitung von Espresso kommen nur Espressomühlen mit [[Mahlwerk|Scheiben- oder Kegelmahlwerk]] in Frage, die eine sogenannte bimodale Korngrößenverteilung erzeugen. Bimodal bedeutet, dass es bei der Korngrößenverteilung im Kaffeemehl zwei Maxima gibt.  
  
;Bitterer Geschmack - in hellen Röstungen scharf wie zu dunkles Toastbrot, oder Zitronenschale, in dunklen Röstungen wie schwarze Johannisbeere, Nelke, Tabak, Kiefernharz oder Torf: Dosis beibehalten, grober mahlen, Flussrate erhöhen: Das erhöht die Säure im Verhältnis zum bitteren Geschmack.
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Der Feinanteil (engl. '''fines''') beträgt z.B. 10% der Gesamtmasse und ist für den Druckabbau über dem Puck und damit auch für die Bezugszeit zuständig. Der Rest sind die groben Anteile, die aufgrund ihres Anteils von ca. 90% ganz wesentlich den Geschmack des Espresso bestimmen.  
  
=== Channeling ===
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Durch zu lange Benutzung abgeschliffene Mahlscheiben können kein espressotaugliches Mahlgut mehr erzeugen.
Wenn Channeling ein Problem ist, sollte niedriger dosiert werden.  
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Sind die Mahlscheiben nicht exakt ausgerichtet gibt es eine ungewollte Korngrößenverteilung. Stehen die Mahlscheiben nicht genau parallel, kann die Mühle nicht mehr für Espressobezug verwendet werden: Abhilfe: Mahlscheiben um einen Lochabstand versetzt montieren und testen. Bei "eiernden" Scheiben Lager und Welle prüfen.
  
" Higher doses are harder to tamp and distribute. The use of preinfusion reduces the possibility of channeling ..." Jim Schulman
+
=== Vorgemahlender Kaffeee ===
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Mit '''vorgemahlenem Kaffee''' kann die Extraktionszeit nicht eingestellt werden, er kann deshalb für die Espressobereitung nicht verwendet werden. Selbst wenn der Mahlgrad im Moment sogar stimmen würden, ändert sich die Extraktionszeit mit dem Alter der Bohnen und der Luftfeuchtigkeit. Je älter die Bohnen und desto höher die Feuchtigkeit, umso muss feiner gemahlen werden. Mit dem Alter der Bohnen wird zusätzlich der Bereich des Mahlgrads schmaler, in dem Espresso bezogen werden kann. Vorgemahlener Kaffee verliert in kurzer Zeit flüchtige Aromastoffe und ist spätestens nach zwei Tagen unbrauchbar.
  
Eine kleine Dosis ergibt einen großen "headspace" und erfordert außerdem einen feinen Mahlgrad. Beides zusammen sorgt für einen feuchten bis nassen Puck, der Verteilungsfehler durch Selbstreparatur beheben kann: Risse und Lücken werden während des Bezuges durch Wanderung feiner Partikel geschlossen.
+
=== Vergleich von Mahlgradeinstellungen bei Mühlen ===
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Mahlgradeinstellungen verschiedener Mühlen zu vergleichen funktioniert leider nicht.
  
Ein gutes Beispiel dafür ist ein Doppelter nach klassischer "Italiener-Art": 14gr für ein 2-er Sieb anstelle von 17 bis 20gr, wie oft mit hellen Röstungen üblich. Das ergibt einen weichen Puck, der seine Löcher selber stopft und deshalb auch kein sorgfältiges Verteilen und Tampen erfordert (Einsatz billiger Plastiktamper oder sogar nur einer Andruckplatte ist üblich).
+
Einige Herstellern bringen ihre Mahlgradskalen völlig willkürlich an, andere versehen ihre Mühlen erst gar nicht mit einer solchen Skala.
  
Eine große Dosis mit entsprechend grobem Mahlgrad bindet wenig Wasser mit der Folge, daß die Partikel während des Bezuges fixiert bleiben und keine Reparatur stattfindet.
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Selbst wenn eine einigermaßen gut justierte Skala vorhanden ist hilft dies nicht viel. Es kommt beim Mahlgrad für Espresso auf Bruchteile eines Hundertstelmilimeter an. So präzise, das zwei Mühlen entsprechend genau identisch arbeiten ist kaum eine Mühle gefertigt.  
  
Channeling sollte aber durch angemessene Verteilung des Mahlguts bekämpft werden und nicht mit Hilfe der Dosis.
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Selbst wenn die Mühlen perfekt identisch wären: Der ideale Mahlgrad hängt von vielerlei Faktoren ab: Den Bohnen, dem Röstgrad, dem Bohnenalter seit Röstung, der Luftfeuchtigkeit, den verwendeten Sieben, dem Druckprofil der Espressomaschine und vielem mehr. Daher können Mahlgradwerte bestenfalls sehr grobe Richtwerte sein und sind allzu oft für Vergleiche völlig unbrauchbar.
Mahlgrad und Dosis haben nur die Aufgabe, für die richtige Extraktion und den passenden Flow zu sorgen.
 
  
 
== Links ==  
 
== Links ==  
Dieser Artikel beruht auf einer Unterhaltung mit Benutzer Ganzo, von dem auch diese Links stammen. Vielen Dank dafür.  
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Diese Link-Zusammenstellung stammt von Benutzer Ganzo des Kaffee-Netz. Vielen Dank dafür.  
 
* [http://www.home-barista.com/tips/mano-lite-short-guide-to-dialing-in-espresso-sos-and-blends-t13975.html Mano Lite: A Short Guide to Dialing in Espresso SOs and Blends - Tips and Techniques; Home-Barista.com]
 
* [http://www.home-barista.com/tips/mano-lite-short-guide-to-dialing-in-espresso-sos-and-blends-t13975.html Mano Lite: A Short Guide to Dialing in Espresso SOs and Blends - Tips and Techniques; Home-Barista.com]
 
* [http://www.home-barista.com/tips/espresso-101-how-to-adjust-dose-and-grind-setting-by-taste-t16968.html Espresso 101: How to Adjust Dose and Grind Setting by Taste - Tips and Techniques; Home-Barista.com]
 
* [http://www.home-barista.com/tips/espresso-101-how-to-adjust-dose-and-grind-setting-by-taste-t16968.html Espresso 101: How to Adjust Dose and Grind Setting by Taste - Tips and Techniques; Home-Barista.com]
 
* [https://docs.google.com/open?id=0B5Jq6uZhs3FTX2tEWVBJX3NRUHlZaElyRTlFNmtpQQ Jim Schulman, Value extracted espresso, 2012]  
 
* [https://docs.google.com/open?id=0B5Jq6uZhs3FTX2tEWVBJX3NRUHlZaElyRTlFNmtpQQ Jim Schulman, Value extracted espresso, 2012]  
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* [http://www.kaffee-netz.de/threads/mahlgrad-verstellen-mahlmenge-verstellen.81561/#post-959447 K-Netz]
 
* [http://www.kaffee-netz.de/threads/der-espresso-wird-einfach-nicht-besser.83472/page-3#post-983461 K-Netz]
 
* [http://www.kaffee-netz.de/threads/der-espresso-wird-einfach-nicht-besser.83472/page-3#post-983461 K-Netz]
 
* [http://www.kaffee-netz.de/threads/der-espresso-wird-einfach-nicht-besser.83472/page-3#post-983657 K-Netz]
 
* [http://www.kaffee-netz.de/threads/der-espresso-wird-einfach-nicht-besser.83472/page-3#post-983657 K-Netz]
 
* [http://www.home-barista.com/tips/is-there-new-espresso-t19106.html New Espresso]
 
* [http://www.home-barista.com/tips/is-there-new-espresso-t19106.html New Espresso]
  
== Links ==
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Siehe auch [[Röstung, Extraktionsrate und Korngrößenverteilung]]
 
Siehe auch [[Röstung, Extraktionsrate und Korngrößenverteilung]]
  
 
[[Kategorie:Grundlagen]][[Kategorie:Mühlen]]
 
[[Kategorie:Grundlagen]][[Kategorie:Mühlen]]

Aktuelle Version vom 27. Dezember 2020, 21:47 Uhr

Über den Mahlgrad und die Menge des Kaffees wird der Durchfluss eingestellt.

Ein feinerer Mahlgrad bietet dem Wasser beim Brühvorgang einen größeren Widerstand und führt damit zu kleinerem Durchflusss. Umgekehrt führt ein gröberer Mahlgrad bei gleicher Kaffeemenge zu einem größeren Durchfluss.

Eine größere Kaffeemenge erhöht den Widerstand und veringert folglich den Durchfluss. Umgekehrt verringert eine geringe Kaffeemenge den Widerstand und führt zu einem höheren Durchfluss.

Neben Dosis und Mahlgrad wird der Geschmack des Espresso noch von der Brühtemperatur und der Bezugszeit beeinflusst.

Espressofenster

Der Bezug des Espresso sollte im Espressofenster liegen. Das ist

  • Eine Brührate (Masse in der Tasse = Yield / Masse Kaffemehl) von ca. 1,5 bis 2 haben (Ristretto 1 bis 1,5)
  • Eine Bezugszeit von ca. 25s-35s haben


Methoden zur Einstellung des Espresso-Bezugs

  • Die geschmackliche Einstellung des Espressos nach Schulman
  • Ein Brührezept (Menge Kaffee, Mahlgrad, Temperatur, Bezugszeit, Masse in der Tasse)
    Das Brührezept muss man zuvor z.B. nach Methode Shulman entwickelt haben.
    In einer großen Bar macht das der Head Barista.
    Als erste Orientierung können Angaben des Rösters hilfreich sein.

Fehlerquellen

Wenn ein Bezugsfehler das Getränk z.B bitter schmecken lässt, muss man erst den Bezugsfehler beseitigen. Erst wenn Bezugsfehler ausgeschlossen sind, kann man bei Geschmacksdefiziten wie oben ausgeführt gegensteuern.

Es macht also keinen Sinn bei bitterem Espresso gröber zu mahlen, solange dicke Löcher vom Channeling den Puck durchfurchen oder wenn der Bezug weit außerhalb des Espressofensters liegt und z.B. die Tasse nach 15s voll ist.

Channeling

Löcher im Puck weisen auf Channeling hin

Channeling ist immer ein Zeichen von unzureichender Puck-Präparation. Es entsteht durch Risse und/oder Hohlräume im Kaffeemehl, durch eine rauhe, unebene Oberfläche oder durch mangelhafte Versiegelung am Siebrand.

Das richtige Mittel gegen Channeling ist die Anwendung von bewährten Präventivmaßnahmen:

  • WDT(das gleichmäßige Verteilen des Mahlguts im Sieb mit Hilfe einer Nadel)
  • Tamper Nutation (das "eiernde" Tampen zur besseren Randversiegelung)
  • Benutzung eines "bodenlosen" Siebträgers (zur Sichtbarmachung eventueller Präparationsfehler)
  • Trockene Bohnen neigen zu klumpenden Mehl und begünstigen Channeling. Wenn man mit der befeuchteten Hand durch die Kaffeebohnen fährt und dann die Tüte verschlossen einen Tag liegen lässt, wird die Neigung zu klumpendem Mehl reduziert.

Kleine Dosen von Kaffeemehl mit feinem Mahlgrad sind weniger gefährdet als große Dosen mit grobem Mahlgrad, weil ihr feuchter bis nasser Puck Verteilungsfehler durch Selbst-Reparatur beheben kann. Dunkel gerösteter Kaffee verlangt genau kleinere Dosen und feineren Mahlgrad und ist deshalb einfacher zu beziehen.

Ein sehr feiner Mahlgrad und ggf. Neigung des Pulvers zum Klumpen begünstigen wiederum Channeling.

Channeling sollte aber nicht mit Hilfe von Mahlgrad und Dosis bekämpft werden, denn Mahlgrad und Dosis sind für die richtige Extraktion und den passenden Flow zuständig. Wer es dennoch tut, muß damit rechnen, daß sich damit der Geschmack unerwünscht verändert.

Präinfusion wirkt sehr gut gegen Channeling.

Alter Kaffee

Wie auch oben ausgeführt, lässt sich für zu alten Kaffee (älter als 6 bis 8 Monate) kein reproduzierbar passender Mahlgrad mehr finden. Manchmal kann es schon ab 3 Monate nach der Röstung schwierig werden. Daher ist es wichtig, seine Kaffee-Quellen zu kennen. Viele Kleinröster garantieren Frische und weisen oft auch das Röstdatum aus.

Zu junger Kaffee

Insbesonderes Kaffee, der eben geröstet wurde schmeckt flach, grasig und hat oft kräftige Säuren durch seine große Menge an enthaltenem CO2.

Unpassende Mühle

Mit einer unpassenden Mühle lässt sich kein passender Mahlgrad finden.

Für die Zubereitung von Espresso kommen nur Espressomühlen mit Scheiben- oder Kegelmahlwerk in Frage, die eine sogenannte bimodale Korngrößenverteilung erzeugen. Bimodal bedeutet, dass es bei der Korngrößenverteilung im Kaffeemehl zwei Maxima gibt.

Der Feinanteil (engl. fines) beträgt z.B. 10% der Gesamtmasse und ist für den Druckabbau über dem Puck und damit auch für die Bezugszeit zuständig. Der Rest sind die groben Anteile, die aufgrund ihres Anteils von ca. 90% ganz wesentlich den Geschmack des Espresso bestimmen.

Durch zu lange Benutzung abgeschliffene Mahlscheiben können kein espressotaugliches Mahlgut mehr erzeugen.

Sind die Mahlscheiben nicht exakt ausgerichtet gibt es eine ungewollte Korngrößenverteilung. Stehen die Mahlscheiben nicht genau parallel, kann die Mühle nicht mehr für Espressobezug verwendet werden: Abhilfe: Mahlscheiben um einen Lochabstand versetzt montieren und testen. Bei "eiernden" Scheiben Lager und Welle prüfen.

Vorgemahlender Kaffeee

Mit vorgemahlenem Kaffee kann die Extraktionszeit nicht eingestellt werden, er kann deshalb für die Espressobereitung nicht verwendet werden. Selbst wenn der Mahlgrad im Moment sogar stimmen würden, ändert sich die Extraktionszeit mit dem Alter der Bohnen und der Luftfeuchtigkeit. Je älter die Bohnen und desto höher die Feuchtigkeit, umso muss feiner gemahlen werden. Mit dem Alter der Bohnen wird zusätzlich der Bereich des Mahlgrads schmaler, in dem Espresso bezogen werden kann. Vorgemahlener Kaffee verliert in kurzer Zeit flüchtige Aromastoffe und ist spätestens nach zwei Tagen unbrauchbar.

Vergleich von Mahlgradeinstellungen bei Mühlen

Mahlgradeinstellungen verschiedener Mühlen zu vergleichen funktioniert leider nicht.

Einige Herstellern bringen ihre Mahlgradskalen völlig willkürlich an, andere versehen ihre Mühlen erst gar nicht mit einer solchen Skala.

Selbst wenn eine einigermaßen gut justierte Skala vorhanden ist hilft dies nicht viel. Es kommt beim Mahlgrad für Espresso auf Bruchteile eines Hundertstelmilimeter an. So präzise, das zwei Mühlen entsprechend genau identisch arbeiten ist kaum eine Mühle gefertigt.

Selbst wenn die Mühlen perfekt identisch wären: Der ideale Mahlgrad hängt von vielerlei Faktoren ab: Den Bohnen, dem Röstgrad, dem Bohnenalter seit Röstung, der Luftfeuchtigkeit, den verwendeten Sieben, dem Druckprofil der Espressomaschine und vielem mehr. Daher können Mahlgradwerte bestenfalls sehr grobe Richtwerte sein und sind allzu oft für Vergleiche völlig unbrauchbar.

Links

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Siehe auch Röstung, Extraktionsrate und Korngrößenverteilung