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Carbonat
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== Härte und Alkalinität ==
 
== Härte und Alkalinität ==
Kaltes Wasser hat eine gute Löslichkeit für CO2 aus der Luft. Wenn solches Wasser durch Gestein fließt, kann Calciumkarbonat (CaCO3) gelöst werden.  
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Kaltes Wasser hat eine gute Löslichkeit für CO2 aus der Luft. Wenn solches Wasser durch Gestein fließt, kann Calciumcarbonat (CaCO3) gelöst werden.  
    
CaCO3  +  H2O  +  CO2  <-->  Ca++  +  2 HCO3−     
 
CaCO3  +  H2O  +  CO2  <-->  Ca++  +  2 HCO3−     
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Dadurch entsteht jeweils ein Calcium-Ion (Ca++) und zwei Hydrogencarbonat Ionen (HC03-). Die Ca++ Ionen gehen in die Härte ein, die Alkalinität wird durch die Hydrogenkarbonationen gebildet.  
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Dadurch entsteht jeweils ein Calcium-Ion (Ca++) und zwei Hydrogencarbonat Ionen (HC03-). Die Ca++ Ionen gehen in die Härte ein, die Alkalinität wird durch die Hydrogencarbonationen gebildet.  
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Neben Calcium ist Magnesium der andere wichtige Härtebildner im Wasser. Calcium und Magnesium kommen aber nicht ausschließlich über Calciumkarbonat (CaCO3) und Magnesiumcarbonat ( MgCO3) ins Wasser, weshalb meist mehr Härte als Alkalinität im Trinkwasser vorkommt.
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Neben Calcium ist Magnesium der andere wichtige Härtebildner im Wasser. Calcium und Magnesium kommen aber nicht ausschließlich über Calciumcarbonat (CaCO3) und Magnesiumcarbonat ( MgCO3) ins Wasser, weshalb meist mehr Härte als Alkalinität im Trinkwasser vorkommt.
    
Die Alkalinität bestimmt das Säurebindungsvermögen, also wieviel Säure zugegeben werden kann, bis sich der pH-Wert des Wassers ändert.
 
Die Alkalinität bestimmt das Säurebindungsvermögen, also wieviel Säure zugegeben werden kann, bis sich der pH-Wert des Wassers ändert.
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== Gesamthärte GH und Karbonathärte KH ==
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== Gesamthärte GH und Carbonathärte KH ==
    
Oben wurde beschrieben, wie Calcium- und Hydrogencarbonationen ins Wasser gelangen.  
 
Oben wurde beschrieben, wie Calcium- und Hydrogencarbonationen ins Wasser gelangen.  
Wenn sich die Löslichkeit dieser Ionen im Wasser verringert, z.B. bei höherer Temperatur, können sie wieder als Calciumkarbonat (CaCO3) ausfallen. Weil dazu beide Reaktionspartner benötigt werden, können sie immer nur gemeinsam ausfallen.  
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Wenn sich die Löslichkeit dieser Ionen im Wasser verringert, z.B. bei höherer Temperatur, können sie wieder als Calciumcarbonat (CaCO3) ausfallen. Weil dazu beide Reaktionspartner benötigt werden, können sie immer nur gemeinsam ausfallen.  
    
Ca++ + 2 HCO3 - <--> CaCO3 + C02 + H2O
 
Ca++ + 2 HCO3 - <--> CaCO3 + C02 + H2O
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Die Summe aller Härtebildner, im wesentlichen Ca++ und Mg++ Ionen, wird als Gesamthärte (GH) bezeichnet.  
 
Die Summe aller Härtebildner, im wesentlichen Ca++ und Mg++ Ionen, wird als Gesamthärte (GH) bezeichnet.  
Die maximale Menge Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat (Kalk), die ausfallen kann, wird durch den geringeren Wert von Gesamthärte (GH) und Alkalinität bestimmt und als Karbonathärte (KH) bezeichnet.
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Die maximale Menge Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat (Kalk), die ausfallen kann, wird durch den geringeren Wert von Gesamthärte (GH) und Alkalinität bestimmt und als Carbonathärte (KH) bezeichnet.
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In Europa kann man davon ausgehen, dass Rohwasser immer mehr Härte (GH) als Alkalinität enthält und dass daher die <b>Karbonathärte KH</b> = Alkalinität ist. In diesem Fall wird GH-KH auch als <b>permanente Härte</b> bezeichnet.
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In Europa kann man davon ausgehen, dass Rohwasser immer mehr Härte (GH) als Alkalinität enthält und dass daher die <b>Carbonathärte KH</b> = Alkalinität ist. In diesem Fall wird GH-KH auch als <b>permanente Härte</b> bezeichnet.
    
== Auswirkung von Härte und Alkalinität auf den Kaffeegeschmack ==  
 
== Auswirkung von Härte und Alkalinität auf den Kaffeegeschmack ==  
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Ob und wieviel Carbonat (Kalk) ausfallen kann, hängt ab von
 
Ob und wieviel Carbonat (Kalk) ausfallen kann, hängt ab von
* KH Karbonathärte
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* KH Carbonathärte
 
* pH-Wert
 
* pH-Wert
    
Der <b>pH-Wert</b> spielt eine Rolle, wenn es darum geht, wie die Löslichkeit dieser Ionen von der Temperatur abhängt.  
 
Der <b>pH-Wert</b> spielt eine Rolle, wenn es darum geht, wie die Löslichkeit dieser Ionen von der Temperatur abhängt.  
Wird z.B. ein Dampfkessel mit 130°C betrieben, fällt bei einem pH-Wert über 7 (basisch) praktisch die gesamte Karbonathärte aus. Bei basischem Wasser darf deshalb keinerlei Härte mehr vorhanden sein.  
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Wird z.B. ein Dampfkessel mit 130°C betrieben, fällt bei einem pH-Wert über 7 (basisch) praktisch die gesamte Carbonathärte aus. Bei basischem Wasser darf deshalb keinerlei Härte mehr vorhanden sein.  
    
Bei einem pH-Wert deutlich unter 7 bleibt ein Teil der Ionen weiterhin in Lösung. Es fällt weniger oder kein Kalk aus.  
 
Bei einem pH-Wert deutlich unter 7 bleibt ein Teil der Ionen weiterhin in Lösung. Es fällt weniger oder kein Kalk aus.  
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*10 mg CaO entsprechen somit 0,178 mmol/l oder 1 °dH.  
 
*10 mg CaO entsprechen somit 0,178 mmol/l oder 1 °dH.  
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Im Abschnitt "Härte und Alkalinität" wurde für das Ausfallen von Calciumkarbonat (Kalk, CaCO3) gezeigt, dass 1* Ca++ + 2 * HCO3- benötigt werden. Kommen Ca++ und HCO3- Ionen im passenden Verhältnis vor, möchte man sie auch mit dem gleichen Härtegrad bezeichnen.  
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Im Abschnitt "Härte und Alkalinität" wurde für das Ausfallen von Calciumcarbonat (Kalk, CaCO3) gezeigt, dass 1* Ca++ + 2 * HCO3- benötigt werden. Kommen Ca++ und HCO3- Ionen im passenden Verhältnis vor, möchte man sie auch mit dem gleichen Härtegrad bezeichnen.  
 
Daher gilt für Alkalinität:  
 
Daher gilt für Alkalinität:  
*2*0,178 mmol/l Alkalinität entsprechen 1 °dH (Karbonathärte)
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*2*0,178 mmol/l Alkalinität entsprechen 1 °dH (Carbonathärte)
    
=== [ppm as CaCO3] ===
 
=== [ppm as CaCO3] ===
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* Brita Purity (ohne Angabe Quell oder Steam)
 
* Brita Purity (ohne Angabe Quell oder Steam)
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== Entkarbonisierung ==  
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== Entcarbonisierung ==  
Bei der Wasserstoffentkarbonisierung wird dem Wasser Härte und Alkalinität in gleichem Verhältnis entzogen.
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Bei der Wasserstoffentcarbonisierung wird dem Wasser Härte und Alkalinität in gleichem Verhältnis entzogen.
 
Da hierbei auch CO2 entsteht, wird das Wasser sauer. Dies ermöglicht, dass Dampferzeuger auch mit einer gewissen Resthärte betrieben werden können, ohne dass in ihnen Kalk ausfällt.  
 
Da hierbei auch CO2 entsteht, wird das Wasser sauer. Dies ermöglicht, dass Dampferzeuger auch mit einer gewissen Resthärte betrieben werden können, ohne dass in ihnen Kalk ausfällt.  
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Bei diesem Verfahren können pH-Werte von 5 erreicht werden. Nach der Trinkwasserverordnung dürfen bei so saurem Wasser keine Kupferleitungen verwendet werden, da dabei Kupferionen ins Trinkwasser gelangen können. Die meisten Espressomaschinen enthalten Bauteile aus Kupfer. Wenn Bedenken bestehen, kann man Wasser aus der Espressomaschine ins Labor zur Abklärung des Kupfergehalts einschicken. Insbesondere sollte man keine Babynahrung mit Heißwasser aus der Espressomaschine bereiten.  
 
Bei diesem Verfahren können pH-Werte von 5 erreicht werden. Nach der Trinkwasserverordnung dürfen bei so saurem Wasser keine Kupferleitungen verwendet werden, da dabei Kupferionen ins Trinkwasser gelangen können. Die meisten Espressomaschinen enthalten Bauteile aus Kupfer. Wenn Bedenken bestehen, kann man Wasser aus der Espressomaschine ins Labor zur Abklärung des Kupfergehalts einschicken. Insbesondere sollte man keine Babynahrung mit Heißwasser aus der Espressomaschine bereiten.  
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Entkarbonisierung wird in der Gastronomie häufig eingesetzt.  
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Entcarbonisierung wird in der Gastronomie häufig eingesetzt.  
    
Die Systeme der großen Hersteller heißen  
 
Die Systeme der großen Hersteller heißen  
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