Dosierer
Der klassische Dosierer
Dieser Dosierer ist eine Kammer, die vorne am Mahlwerkauswurf der Mühle montiert ist. Er fängt das gemahlene Kaffeemehl temporär auf, um es dann volumetrisch portioniert in den Siebträger zur Espressobereitung abzufüllen. Bekannt aus allen Bars ist der "Klack" mit dem der sternförmige Portionierer in der Kammer um einen Schritt weiterbewegt und damit eine Portion des bereits gemahlenen Kaffeemehls in den untergelegten Siebträger befördert wird.
Dosierer funktionieren nur dann richtig, wenn der Kaffeemehl-Vorratsbehälter zu mindestens einem Drittel gefüllt ist. Ist zu wenig Kaffeemehl im Dosierer, werden die Kammern nur teilweise befüllt oder der fehlende Druck von oben komprimiert das Pulver zu wenig und die bei einem "Klack" abgegebene Menge entspricht nicht der eingestellten Menge. Eingestellt wird die Menge übrigens über die Veränderung der Höhe der Trennwände im Dosierstern.
Im Haushalt ist diese Art der Dosierung nachteilig, weil der große Vorrat an gemahlenem Espressopulver schnell ausgast und nur langsam aufgebraucht wird. Daher hat sich eine haushaltstaugliche Technik durchgesetzt, bei der man immer nur eine oder zwei Kammern des Dosiersterns füllt und sofort in den Siebträger befördert. Dadurch bleibt das Pulver frisch, man kann leicht auch kleine Mengen nachdosieren und bei Füllmethoden wie z.B. dem Stockfleth-Move oder der Abstreiftechnik, bei denen das überstehende Pulver vom Siebträger abgestreift wird, kann man den Überstand in den Dosierer streifen und muss ihn nicht sofort entsorgen. Einige qualitätsbewusste Kaffeebars vor allem in den USA nutzen auch diese Variante.
Wenn die Bohnensorte gewechselt wird muss somit auch der Mahlgrad an die Bohne angepasst werden, daher entsteht bei Dosierer-Mühlen oft viel unbrauchbares Kaffeepulver bis der richtige Mahlgrad gefunden wird, weil eine Mindestmenge in die Dosierkammer gemahlen werden muss. Um diesen Nachteil zu umgehen gibt es auch Direktmahl-Mühlen:
Direktmahler: Dosieren per Augenmaß
Eine andere Möglichkeit das Altern von gemahlenem Pulver zu umgehen, sind die dosiererlosen Mühlen, bei denen am Auswurfschacht statt einer Dosierkammer ein Rüssel oder ein Trichter montiert ist, der das Pulver direkt in den Siebträger leitet. Darum werden solche Mühlen auch Direktmahler genannt. Der Mahlvorgang wird meist von einem Tastschalter gestartet, der vom Siebträger berührt wird. Nimmt man den Siebträger unter dem Rüssel weg, stoppt auch der Mahlvorgang. Hier wird nur über das Augenmaß dosiert. Dadurch weichen die Mengendosierungen der einzelnen Bezüge immer leicht ab, je nachdem wie geübt der Benutzer ist.
Direktmahler: Timergesteuerte Mühlen
Viele moderne Mühlen, vor allem aus dem oberen Preissegment, mahlen auch direkt in den Siebträger, allerdings ohne sich auf das Augenmaß des Barista zu verlassen. Sie haben einen oder zwei einfache elektronische Zeitsteuerungen (Timer), die bei Betätigen eines Tastschalters immer eine bestimmte, einstellbare Zeit lang den Motor laufen lassen. Dadurch sind die abgemessenen Mengen relativ konstant und leicht zu reproduzieren. Allerdings ändert sich mit einem anderen Mahlgrad oder anderen Bohnen auch die Menge, die pro Zeit gemahlen wird. Daher müssen die Timer kontrolliert und nachjustiert werden.
Diese Technik ermöglicht auch die Verwendung von sehr schnellen (konischen) Mahlwerken im Direktbetrieb, da man bei Mahldauern von ca. 2 Sekunden nur noch sehr schlecht per Augenmaß dosieren kann. Zu diesen ("OnDemand"-)Mühlen gehören z.B. die Mahlkönig K 30ES oder die Casadio Istantaneo. Günstige Kaffeemühlen werden auch manchmal über einen Aufziehmechanismus gesteuert, der bis zur gewünschten Anzahl von (Filterkaffee-)Tassen aufgezogen wird.
Weblinks
Youtube Direktvergleich zwischen Dosierer- und Direktmahler-Mühle