Zeile 99: |
Zeile 99: |
| | | |
| === Mahlgrad === | | === Mahlgrad === |
− | Nach Ansicht einiger braucht die Pavoni einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepads beeinflusst (s. a. Menge, Tampern, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen. | + | Nach Ansicht einiger braucht die Pavoni einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepucks beeinflusst (s. a. Menge, Tampern, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen. |
| | | |
| === Menge des Brühwassers === | | === Menge des Brühwassers === |
− | Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ''ganz'' oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt. (Das Einströmen ist oft hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat.) Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar. Mein Eindruck ist, dass sie zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa vom Hebel angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepad.) | + | Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ''ganz'' oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt. (Das Einströmen ist oft als ein dunkles Gluckern hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat.) Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar: |
| | | |
− | Wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist ebenfalls eine interessante Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs. Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage. Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung:
| + | Viele Anleitungen gehen davon aus, dass grundsätzlich höchstens genug Wasser für einen einzelnen Espresso einströmt. (Sie empfehlen, für einen Espresso lungo zweimal zu hebeln.) Das scheint sich weitgehend mit meinen Erfahrungen zu decken, d. h. ich habe mit einem kompletten Hebeldruck noch nie wesentlich mehr als ein Volumen von vielleicht 30 ml erhalten. |
| | | |
− | Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet. Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken. | + | Ob das Brühwasservolumen tatsächlich konstruktionsbedingt so begrenzt ist, d. h. wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist eigentlich eine wichtige Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs. Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage. Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung: Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet. Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das allerdings zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken. |
| + | |
| + | Unterhalb dieser möglicherweise vorhandenen Grenze ist mein Eindruck, dass das einströmende Brühwasservolumen zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa durch das Hebeln angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt und davon, wie weit der Hebel oben ist, also, wie komplett man den Einlass öffnet. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepuck.) |
| + | |
| + | ====Fazit: Brühwasservolumen==== |
| + | Man sollte beim Leerbezug aufmerksam beobachten, wie die Höhe des Kesseldrucks, die Öffnungsdauer (also wie lange man den Hebel oben lässt), und der Öffnungsgrad (also wie weit man den Hebel nach oben drückt: bis zum Anschlag oder nicht ganz) sich auf die durchfließende Wassermenge auswirken. Diese Erfahrungen sollte man auf den Bezug zu übertragen versuchen (wobei man wohl berücksichtigen muss, dass da die Wassermenge im Kessel bereits etwas weniger ist), wobei man vermutlich danach streben sollte, die Verbindung für die Dauer der Präinfusion nicht offen zu lassen, indem man den Hebel etwa 10 % des Wegs nach unten drückt, bevor die man die Präinfusion einwirken lässt. Ob man richtig gelegen hat, sieht man natürlich erst nachher an der Espressomenge in der Tasse, wenn man den Hebel bis ganz nach unten gedrückt hat. |
| | | |
| | | |
| === Temperatur des Brühwassers === | | === Temperatur des Brühwassers === |
− | Das Brühwasser sollte bei Espresso gut 90° C haben. Da der Kessel beim Betrieb unter Überdruck steht, herrscht darin eine Wassertemperatur von über 100°. Beim Einströmen in die Brühkammer entweicht der Überdruck jedoch durch den Kaffeepad, wodurch das Wasser sich (wegen der Dampfdruckkurve) schlagartig auf die Siedetemperatur abkühlt (auf Meereshöhe 100° C, im Gebirge weniger). | + | Das Brühwasser sollte bei Espresso um die 90° C haben. Da der Kessel beim Betrieb unter Überdruck steht, herrscht darin eine Wassertemperatur von über 100°. Beim Einströmen in die Brühkammer entweicht der Überdruck jedoch durch den Kaffeepuck, wodurch das Wasser sich (wegen der Dampfdruckkurve) schlagartig auf die Siedetemperatur abkühlt (auf Meereshöhe 100° C, im Gebirge weniger). |
| | | |
− | Deshalb kann die Brühwassertemperatur letztlich nur über die Temperatur der Brühgruppe gesteuert werden, d. h. die Brühgruppe muss das Brühwasser von der Siedetemperatur auf die gewünschten gut 90° C abkühlen. | + | Deshalb kann die Brühwassertemperatur letztlich nur über die Temperatur der Brühgruppe gesteuert werden, d. h. die Brühgruppe muss das Brühwasser von der Siedetemperatur auf die gewünschten ca. 90° C abkühlen. |
| | | |
| ==== Beeinflussung der Brühgruppentemperatur ==== | | ==== Beeinflussung der Brühgruppentemperatur ==== |
− | Die Brühgruppe wird (wie wohl bei den meisten Handhebelmaschinen) zum Einen über den Flansch mit aufgeheizt, wodurch sie beim ersten Aufheizen des Kessels noch relativ kühl ist (insbesondere kann man den Siebträger noch anfassen, wenn der Kessel auf Betriebsdruck ist). Nach mehreren Tassen Espresso hintereinander ist sie dann zu heiß. | + | Die Brühgruppe wird (wie wohl bei den meisten Handhebelmaschinen) zum Einen über den Flansch mit aufgeheizt, wodurch sie beim ersten Aufheizen des Kessels noch relativ kühl ist (insbesondere kann man den Siebträger noch anfassen, wenn der Kessel auf Betriebsdruck ist). Wenn mehrere Tassen Espresso hintereinander durchgelaufen sind, ist sie dann zu heiß. |
| | | |
| Um die Brühgruppe zu '''heizen''', typischerweise, um beim ersten Bezug eine ausreichend hohe Temperatur zu erreichen, ist folgendes möglich: | | Um die Brühgruppe zu '''heizen''', typischerweise, um beim ersten Bezug eine ausreichend hohe Temperatur zu erreichen, ist folgendes möglich: |
Zeile 129: |
Zeile 134: |
| * Brühgruppe von außen mit Luft kühlen: Anpusten (funktioniert), kleiner Tischventilator | | * Brühgruppe von außen mit Luft kühlen: Anpusten (funktioniert), kleiner Tischventilator |
| | | |
− | Alle Wasserkühlmethoden sind mutmaßlich relativ anspruchsvoll zu steuern (Kühlwassermenge, -temperatur) und arten (außer dem nassen Handtuch) leicht in Planscherei aus. Das Ausschalten der Maschine ist sauber und einfach, aber zu langsam, wenn man Gäste bewirtet, d. h. sie ist gerade dann nicht praktikabel, wenn man am dringendsten eine Regulierung der Brühgruppentemperatur braucht. Die Luftkühlung scheint keine Nachteile zu haben. | + | Alle Wasserkühlmethoden sind mutmaßlich relativ anspruchsvoll zu steuern (Kühlwassermenge, -temperatur) und arten (außer dem nassen Handtuch) leicht in Planscherei aus. Das Ausschalten der Maschine ist sauber und einfach, aber zu langsam, wenn man Gäste bewirtet, d. h. sie ist gerade dann nicht praktikabel, wenn man am dringendsten eine Regulierung der Brühgruppentemperatur braucht. Die Luftkühlung scheint keine Nachteile zu haben, aber relativ wenigen Benutzern bekannt zu sein. |
| | | |
| ==== Messung der Brühgruppentemperatur ==== | | ==== Messung der Brühgruppentemperatur ==== |
| Um zu wissen, wann man die Brühgruppe kühlen oder aufheizen muss, gibt es folgende Möglichkeiten: | | Um zu wissen, wann man die Brühgruppe kühlen oder aufheizen muss, gibt es folgende Möglichkeiten: |
| | | |
− | * Erfahrungswerte: Man macht z. B. "immer" "einen Leerbezug", bevor man den ersten Espresso bezieht | + | * Erfahrungswerte: Man macht z. B. "immer" "einen Leerbezug", bevor man den ersten Espresso bezieht (wobei das eine sehr ungenaue Angabe ist; s. o.) |
| * Von Außen anfassen: Man fasst so kurz an die Brühgruppe, dass man sich nicht verbrennt und entwickelt ein gutes Temperaturgefühl | | * Von Außen anfassen: Man fasst so kurz an die Brühgruppe, dass man sich nicht verbrennt und entwickelt ein gutes Temperaturgefühl |
| * Von Außen messen: Es gibt viele Thermometer, die von außen (z. B. mit BlueTak u. ä.) an der Brühgruppe angebracht werden können | | * Von Außen messen: Es gibt viele Thermometer, die von außen (z. B. mit BlueTak u. ä.) an der Brühgruppe angebracht werden können |
| | | |
− | Mit der ersten Methode richtet man sich entweder einfach nach einer Regel, die man einmal aufgestellt hat, und akzeptiert den Espresso so, wie er ist, oder man zieht aus dem Ergebnis (dem fertigen Espresso) Rückschlüsse auf die Temperatur der Brühgruppe und ändert die Regel ab (z. B. doch lieber zwei Leerbezüge). Das ist nicht unproblematisch, weil andere Faktoren (Mahlgrad, Tamperung) ähnliche Effekte wie die Temperatur haben können, und weil, wie oben dargestellt, die Beeinflussung der Temperatur relativ ungenau sein kann. Wenn man diese Parameter jedoch im Auge hat, mag das erfahrenen Benutzern gelingen. | + | Mit der ersten Methode richtet man sich entweder einfach nach einer Regel, die man einmal aufgestellt hat, und akzeptiert den Espresso so, wie er ist, oder man zieht aus dem Ergebnis (dem fertigen Espresso) Rückschlüsse auf die Temperatur der Brühgruppe und ändert die Regel ab (z. B. doch lieber zwei Leerbezüge oder ein längerer Leerbezug). Das ist nicht unproblematisch, weil andere Faktoren (Mahlgrad, Tamperung) ähnliche Effekte wie die Temperatur haben können, und weil, wie oben dargestellt, die Beeinflussung der Temperatur relativ ungenau sein kann. Wenn man diese Parameter jedoch im Auge hat, mag das erfahrenen Benutzern gelingen. |
| | | |
| Mit den beiden letzteren Methoden misst man die Außentemperatur der Brühgruppe. Diese könnte z. B. um die 80° C betragen, um mit siedendem Wasser zusammen irgendwo bei 90° zu landen. Dass das Anfassen subjektiv beeinflusst ist, muss man nicht extra sagen; aber auch hier mag es erfahrene Nutzer geben, die das wirklich können. | | Mit den beiden letzteren Methoden misst man die Außentemperatur der Brühgruppe. Diese könnte z. B. um die 80° C betragen, um mit siedendem Wasser zusammen irgendwo bei 90° zu landen. Dass das Anfassen subjektiv beeinflusst ist, muss man nicht extra sagen; aber auch hier mag es erfahrene Nutzer geben, die das wirklich können. |
Zeile 151: |
Zeile 156: |
| | | |
| === Bodenloser Siebträger === | | === Bodenloser Siebträger === |
− | Wird bei der Pavoni oft besonders empfohlen, weil man so unmittelbar beobachten kann, wie sich vorgenommene Änderungen auf die Crema auswirken. Zudem ist der Auslauf komplett unsinnig, da er den Kaffee offenbar nie gleichmäßig verteilt. | + | Wird bei der Pavoni oft besonders empfohlen, weil man so unmittelbar beobachten kann, wie sich vorgenommene Änderungen auf die Crema auswirken. Zudem ist der mit zwei Nasen konstruierte Auslauf ohnehin komplett unsinnig, weil er den Kaffee offenbar nie gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. (Es ist also nicht möglich, zwei Tassen auf einmal zu brühen.) |
| | | |
− | Solche bodenlosen Siebträger sind für 30 - 50 € bestellbar. Viele entfernen allerdings aus dem vorhandenen Siebträger einen Teil des Bodens (aus Stabilitätserwägungen nicht den ganzen), was auch halbwegs begabten Heimwerkern zu gelingen scheint, da das Material, Messing, relativ weich ist. | + | Solche bodenlosen Siebträger sind für 30 - 50 € bestellbar. Viele entfernen allerdings aus dem vorhandenen Siebträger einen Teil des Bodens (aus Stabilitätserwägungen nicht den ganzen, d. h. sie lassen einen ringförmigen Rand), was auch halbwegs begabten Heimwerkern zu gelingen scheint, da das Material, Messing, relativ weich ist. |
| | | |
| === Sieb === | | === Sieb === |
− | Da zwei Tassen nicht auf einmal gebrüht werden können (s. bodenloser Siebträger; außerdem ist die Menge des Brühwassers ev. problematisch, wenn man nicht zweimal hebeln will), ist das Zweiersieb nur für Ristretto, also doppelt starken Espresso zu gebrauchen. Wenn man es für einen normalen Espresso verwendet, sollte sich dadurch der Widerstand verringern, weil es deutlich mehr Löcher hat als das Einer-Sieb. Vielleicht noch eine weitere interessante Einflussmöglichkeit. | + | Da zwei Tassen nicht auf einmal gebrüht werden können (s. bodenloser Siebträger), ist das Zweiersieb nur für Ristretto, also doppelt starken Espresso zu gebrauchen. Wenn man einen doppelten Espresso brühen möchte, reicht das Brühwasser nicht (s. o.). Ein zweites Mal durch den gleichen Puck zu beziehen, also noch einmal zu hebeln, ist teilweise üblich, wird aber auch kritisch gesehen. (Vermutlich, weil sich dadurch die Brühzeit auf das Doppelte verlängert und beim zweiten Bezug praktisch keine Crema mehr entsteht.) |
| + | |
| + | Wenn man das Zweiersieb für einen normalen Espresso verwendet, sollte sich dadurch der Widerstand verringern, weil es deutlich mehr Löcher hat als das Einer-Sieb. Vielleicht noch eine weitere interessante Einflussmöglichkeit als Alternative zum festeren Tampern. |
| | | |
| === Vorbrühen (Präinfusion) === | | === Vorbrühen (Präinfusion) === |
− | Bei der Pavoni kann man beliebig lange vorbrühen (Hebel oben lassen, s. o.); manche berichten, dass sie statt der empfohlenen 5 - 10 sec ca. 30 sec vorbrühen. Es wäre interessant, auszuprobieren, ob die Dauer des Vorbrühens einen Einfluss auf den erforderlichen Hebeldruck, d. h. den Widerstand des Kaffeepads hat. | + | Bei der Pavoni kann man beliebig lange vorbrühen (Hebel oben bzw. fast oben lassen, s. o.); manche berichten, dass sie statt der empfohlenen 5 - 10 sec ca. 30 sec vorbrühen. Es wäre interessant, auszuprobieren, ob die Dauer des Vorbrühens einen Einfluss auf den erforderlichen Hebeldruck, d. h. den Widerstand des Kaffeepucks hat. |
| | | |
| === Hebeldruck === | | === Hebeldruck === |
− | Da ein Espresso in ca. 25 sec durchfließen sollte, ergibt es sich automatisch, dass man mit dem Hebeldruck nachreguliert, wenn er zu langsam oder zu schnell fließt. Man merkt so besonders eindrucksvoll, ob der Widerstand des Kaffeepads (durch Menge, Mahlgrad und/oder Tamperung) zu hoch oder zu niedrig ist. | + | Da ein Espresso in ca. 25 sec durchfließen sollte, ergibt es sich automatisch, dass man mit dem Hebeldruck nachreguliert, wenn er zu langsam oder zu schnell fließt. Man merkt so besonders eindrucksvoll, ob der Widerstand des Kaffeepucks (durch Menge, Mahlgrad und/oder Tamperung) zu hoch oder zu niedrig ist. |
| | | |
| Ob es sinnvoll ist, "weich" und gefühlvoll mit dem Drücken anzufangen, d. h. nicht so stark zu drücken, bis die ersten Tropfen kommen, wie anekdotisch berichtet wird, wäre interessant. | | Ob es sinnvoll ist, "weich" und gefühlvoll mit dem Drücken anzufangen, d. h. nicht so stark zu drücken, bis die ersten Tropfen kommen, wie anekdotisch berichtet wird, wäre interessant. |
| | | |
− | Mir persönlich ist es schon öfter passiert, dass ich so stark drücken musste, dass die Maschine anfing, etwas zu wackeln, was auch anderen so zu gehen scheint. (Manche halten dann am Siebträgergriff dagegen, manche am Kessel.) Es wäre interessant, zu erfahren, ob das schlicht ein eindeutiger Hinweis auf einen zu hohen Widerstand des Kaffeepads ist. | + | Mir persönlich ist es schon öfter passiert, dass ich so stark drücken musste, dass die Maschine anfing, etwas zu wackeln, was auch anderen so zu gehen scheint. Manche halten dann am Siebträgergriff dagegen, manche am Kessel. Für den Siebträgergriff spricht wohl, dass der Kesselflansch nicht für solche Belastungen von oben ausgelegt ist, zumindest, dass irgendwann die Dichtung undicht wird. |
| + | |
| + | Möglicherweise ist ein so hoher Hebeldruck also schlicht ein eindeutiger Hinweis auf einen zu hohen Widerstand des Kaffeepucks. (Also einen zu feinen Mahlgrad oder eine zu hohe Kaffeepulvermenge oder einen zu fest getamperten Puck.) |
| | | |
| === Kaffeesatz-Explosion === | | === Kaffeesatz-Explosion === |
− | Ein ärgerliches Problem bei der Pavoni ist, dass die Brühkammer nach dem Ende des Bezugs immer noch unter Druck steht, auch wenn der Hebel ganz heruntergedrückt wurde. Wenn man dann den Siebträger herausnimmt, entweicht dieser Druck schlagartig in alle Richtungen und verteilt nassen Kaffeesatz in einem Umkreis von einem halben Meter. Abkühlen schützt zuverlässig. Ob Anheben des Hebels (um weniger als 90% des Wegs) vor dem Herausnehmen hilft, konnte ich noch nicht feststellen. | + | Ein ärgerliches Problem bei der Pavoni ist, dass die Brühkammer nach dem Ende des Bezugs immer noch unter Druck steht, auch wenn der Hebel ganz heruntergedrückt wurde. Wenn man dann den Siebträger herausnimmt, entweicht dieser Druck schlagartig in alle Richtungen und verteilt nassen Kaffeesatz in einem Umkreis von einem halben Meter. Abkühlen schützt zuverlässig. Ein Anheben des Hebels (um weniger als 90% des Wegs) vor dem Herausnehmen und ein ganz, ganz vorsichtiges und allmähliches Herausdrehen des Siebträgerhalters (man hört den Druck zischend entweichen) scheinen zu helfen. |
| | | |
| Klar ist aber, das dieses Phänomen immer dann zum Problem wird, wenn man mehrere Tassen zubereiten möchte. | | Klar ist aber, das dieses Phänomen immer dann zum Problem wird, wenn man mehrere Tassen zubereiten möchte. |
− |
| |
− |
| |
| | | |
| == Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)== | | == Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)== |