Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.
- Für Espressomaschinen auch: Cialde, Pads, E.S.E
- Für Filterkaffeemaschinen: Senseo, Tassimo, Tchibo Cafissimo
Diese Art der Kaffee/Espressozubereitung wurde erst vor kurzem auf den Massenmarkt gedrückt. Allen Modellen gemeinsam ist die Verwendung einer vorportionierten Einheit gemahlenen Kaffees, entweder in einem kleinen Säckchen aus Filterpapier oder in einer kleinen Aluminiumkapsel (Nespresso). Die Maschinen selbst sind relativ konventionell aufgebaut, nur dass die Brüheinheit für die Aufnahme dieser vorportionierten Einheiten ausgelegt ist.
Die Idee ist es, durch das Reduzieren der meisten Variablen bei der Espresso/Kaffeebereitung ein konstantes Ergebnis erzielen zu können. Zudem sollen diese Maschinen dem Konsumenten die Kaffeezubereitung möglichst bequem und schnell ermöglichen, da das eigenständige Portionieren des Kaffeepulvers oder auch das Kaffeemahlen entfallen.
Pod-System
Das Pod-System wurde schon vor Jahren als Erstes von der Rösterei Illy eingeführt. Dort heißt es E.S.E. (Easy Serving Espresso). Es gibt auch E.S.E. zertifizierte Espressomaschinen, z.B. von FrancisFrancis.
Im Augenblick ziehen viele Röstereien nach und bieten solche Pods an. Es scheint der neue Renner zu werden. Man kann auch normale Espressomaschinen auf Pod-Betrieb umstellen. Manchmal ist ein nur ein flacheres Sieb nötig, manchmal muss noch ein modifiziertes Duschsieb eingebaut werden.
Das Problem mit den Pods ist, dass es keine einheitliche Norm gibt. Die Größen variieren, aber auch die Menge und der Mahlgrad des verwendeten Kaffees. So kann es passieren, dass man mit seiner Pod-Maschine bei einer Pod-Marke ein passables Ergebnis erzeugen kann, mit der anderen Pod-Marke kommt aber nur dünne Plörre raus.
Mit dem Gewinn an Bequemlichkeit geht leider aber auch der Verlust von Geschmack einher. D.h. ein Pod-Espresso leidet immer an reduziertem Aroma. Eventuell ist daran auch das Filterpapier schuld, das Aromastoffe zurückhält und einen "Papiergeschmack" abgibt. Für Menschen, die nur Cappuccino trinken ist eine Pod-Zweikreismaschinen eventuell eine Option. Aber ernsthafte Espresso Afficionados werden an Pod-Maschinen kaum Freude haben.
Nespresso
Einen Alleingang macht hier Nestlé mit seinem Nespresso-System. Hier wird vorgemahlener Espresso in einer Aluminiumkapsel portioniert angeboten. Um Nespresso zu verwenden, muss man eine spezielle Nespresso-Maschine erwerben (die meisten Haushalts-Espressomaschinenhersteller haben mindestens eine Maschine davon im Programm). Die Kapsel wird eingesteckt, arretiert und es wird per Knopfdruck Espresso gebrüht. Danach ist die Kapsel verbraucht und muss weggeworfen werden. Außerdem gibt es auch Vollautomaten für das Nespresso-System.
Wenn auch die Qualität des Espresso leicht besser ist, als bei Pod-Maschinen, da Filterpapier als Aromafänger fehlt, ist man hier vollständig auf Nachschub und Preisgestaltung der Firma Nestlé angewiesen. Die Kapseltechnik ist patentiert und somit unzugänglich für Mitbewerber. Das gesamte Sortiment aus ca. 12 unterschiedlichen Espressomischungen deckt Nestlé selbst ab. D.h. mit dem Nespresso System holt man sich zwar Bequemlichkeit, aber auch vollständige Abhängigkeit vom Systemanbieter ins Haus. Gleichzeitig erzeugt man nicht unerhebliche Müllmengen des Hochenergierohstoffs Aluminium.
Weblinks
Kaffeepad-Info by Hans-Jürgen Reggel